Kiew/Moskau – Als Zeichen der Entspannung in ihrem Handelskrieg lassen die Ukraine und Russland ab Donnerstag den gegenseitigen Lastwagentransit wieder zu. Das teilte der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk bei einer Kabinettssitzung am Mittwoch in Kiew mit. In Moskau bestätigte Vizeverkehrsminister Nikolai Assaul die Einigung.

"Alle Beschränkungen sind unbefristet aufgehoben", sagte er nach Angaben der Agentur Interfax. Mitte Februar hatten ukrainische Rechtsextremisten russischen Lastwagen den Weg versperrt. In einer Kettenreaktion sperrten darauf beide Staaten Lkws des anderen aus.

Einigung mit Polen

Zu dem Kompromiss trug bei, dass Russland und Polen sich vergangene Woche auf Transporte geeinigt hatten und die Ukraine fürchten musste, Verkehrsströme zu verlieren. "Es ist eben so geschehen, dass Gott die Ukraine dort schuf, wo sie sich befindet", sagte der ukrainische Infrastrukturminister Andrej Piwowarski.

Russland und die Ukraine hatten im Oktober Direktflugverbindungen gestoppt sowie zu Jahresbeginn gegenseitige Handelsverbote erlassen. Grund ist der andauernde Konflikt wegen der russischen Annexion der Halbinsel Krim und der Unterstützung Moskaus für prorussische Separatisten in der Ostukraine. Für die Ukraine ist es wichtig, ihre Waren durch Russland nach Zentralasien transportieren zu können. (APA, 24.2.2016)