BMW baut in Steyr jedes Jahr hunderttausende Motoren. Deutsche Firmen investieren von allen ausländischen Unternehmen am meisten in Forschung & Entwicklung im Land.

Foto: BMW Steyr

Wien – Österreich hat von der steigenden Internationalisierung in Forschung und Entwicklung (F&E) "außerordentlich profitiert". Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Austrian Institute of Technology (AIT) über Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen in Österreich. Deren F&E-Aufwendungen – 2013 waren es 3,4 Milliarden Euro – machen bereits die Hälfte der gesamten Firmenausgaben für F&E aus.

Das Innovation Systems Department des AIT hat im Rahmen der Studie "Internationalisation of business investments in R&D and analysis of their economic impact" einen Länderbericht zu Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen am Standort Österreich erstellt. Zwischen 2004 und 2013 steigerten ausländische Unternehmen ihre F&E-Ausgaben in Österreich von 1,6 Milliarden Euro auf über 3,4 Milliarden Euro – das sind knapp 50 Prozent der gesamten Unternehmensaufwendungen für Forschung.

Geringere Anteile

Das ist ein im internationalen Vergleich hoher Wert. In Europa liegen nur Irland (71 Prozent) und Belgien (66 Prozent) darüber. Frankreich (27 Prozent), Deutschland (26 Prozent), aber auch Finnland (14 Prozent) haben deutlich geringere Anteile.

Die wichtigsten ausländischen Unternehmen, die F&E in Österreich betreiben, kommen aus Deutschland (47 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben ausländischer Firmen) und den USA (15,4 Prozent), gefolgt von der Schweiz (11,7 Prozent) und Kanada (8,7 Prozent). Aber auch Unternehmen aus Emerging Markets betreiben bzw. finanzieren Forschung in Österreich: Chinesische Firmen etwa gaben 2013 bereits 86 Millionen Euro für F&E in Österreich aus (2,5 Prozent).

Wachstum durch Krise verlangsamt

Die F&E-Aktivitäten ausländischer Unternehmen sind laut Bericht "ein wesentlicher Motor für die Steigerung der heimischen F&E-Quote" gewesen, der im Zuge der Wirtschaftskrise 2008/09 allerdings ins Stottern geriet. So war das Wachstum zwischen 2007 und 2009 mit plus 2,4 Prozent krisenbedingt deutlich langsamer als vor 2007. Erst seit 2011 zeigt sich eine Trendumkehr: Von 2009 bis 2011 betrug der Anstieg der Forschungsinvestitionen multinationaler Unternehmen in Österreich 7,7 Prozent, zwischen 2011 und 2013 lagen sie mit einem Plus von 20,5 Prozent in einem Bereich wie vor der Krise.

"Die Entwicklung der vergangenen Jahre zeigt, dass Österreich seine Position als attraktiver Forschungsstandort noch immer im internationalen Wettbewerb behaupten kann", erklärte Projektleiter Bernhard Dachs vom AIT in einer Aussendung. (APA, 25.2.2016)