Moschee in der Islamischen Republik Iran.

Foto: ORF/Upside Television

Der Iran könnte, gemessen an den kulturellen Schätzen des Landes, eine Top-Destination im weltweiten Tourismus sein: Persepolis, Susa, Bam, Isfahan. Unesco-Weltkulturerbe, wohin man schaut. 20 Millionen Touristen jährlich hat man sich für das Jahr 2025 vorgenommen. Aufschlussreiche TV-Dokumentationen wie jene von Amira Souilem im ORF-Weltjournal+ helfen dabei, die Bedingungen einer solchen Reise vorab kennenzulernen: Reiseabenteuer: Touristen im Iran. Es gibt vonseiten des Außenamts derzeit keine Reisewarnung.

Seit Präsident Rohani im Amt und der Atom-Deal abgeschlossen ist, hat sich der Iran geöffnet. Touristen aus aller Welt wollen das Land nun endlich mit eigenen Augen sehen, auf den Spuren der großen alten persischen Geschichte, wie sie sagen. Nicht alle dürfen das in gleicher Weise.

Briten, Amerikaner und Kanadier dürfen sich nur mit einem offiziellen Reisebegleiter innerhalb des Landes bewegen. Dieser muss hernach einen Bericht verfassen. Aber auch Individualtouristen wie die beiden Franzosen Jerôme und Laurent, die, unterwegs auf ihren Rädern, mit der neugierigen Bevölkerung zu sehr auf Tuchfühlung gehen, werden bald ungebeten eskortiert.

Frauen müssen Kopftücher tragen, der Pool ist nur nach Geschlechtern getrennt benützbar, in der Minibar gibt es keinen Alkohol: Die Regeln der Islamischen Republik müssen eingehalten werden. Das fällt der französischen Reisegruppe nicht schwer. Wein gibt’s zu Hause genug. Von der öffentlichen Hinrichtung, die während ihres Aufenthalts vollstreckt wurde, haben sie nichts mitbekommen (wie auch?). Kurze Irritation. Aber den Iran werden sie doch weiterempfehlen. (Margarete Affenzeller, 25.2.2016)