Nicht nur im Bett läuft es unrund: Die ORF-"Vorstadtweiber", hier Hadrian (Bernhard Schir) und Caro (Martina Ebm), kehren zurück.

Foto: ORF / Domenigg

Oliver Auspitz produziert mit MR Film die "Vorstadtweiber".

Foto: MR Film

Wien – Es geht weiter, wie es aufgehört hat – derb: "Ich habe das Gefühl, mit Pamela Anderson im Bett zu liegen, die redet aber wie Alice Schwarzer." Caro (Martina Ebm) hätte gerne wieder mal Sex mit ihrem Mann Hadrian (Bernhard Schir), doch der will bei ihr nicht so recht auf Touren kommen. Der Grund? Seine Frau sei so anstrengend im Bett. Die Konsequenz? Eine Sexualtherapeutin soll den beiden auf die Sprünge helfen. Am besten gleich auf ihrer Couch.

Wenn "Desperate Housewives" auf "Kaisermühlen Blues" trifft (Produzent Oliver Auspitz über den Arbeitsauftrag), dann klingt das mit den Worten, die Drehbuchautor Uli Bree Nicoletta (Nina Proll) in den Mund legt so: "Manchmal graust es mich so vor mir selber, dass ich kotzen muss."

Altes Rezept, neue D(r)amen

Die Sprüche in der zweiten Staffel der ORF-Erfolgsserie "Vorstadtweiber" knüpfen nahtlos an jene der ersten an. Die Zutaten sind ähnlich: Wenn sich Wohlstand mit Langeweile paart, werden Intrigen gezeugt.

Neu zum Damenquintett Gerti Drassl, Maria Köstlinger, Martina Ebm, Nina Proll und Adina Vetter gesellen sich etwa noch Julia Stemberger und Hilde Dalik.

Einen Vorgeschmack auf die zehn neuen Episoden gab die ORF-Führung Mittwochabend in Wien im Beisein des Schauspielerensembles. Auf dem Programm stehen die Folgen ab 14. März, jeweils montags in ORF 1. Und die Latte liegt hoch: Die erste Staffel kam auf durchschnittlich 857.000 Zuseher pro Folge.

"Der Erwartungsdruck des Publikums ist sehr hoch", sagt Oliver Auspitz, der mit seiner MR Film die Serie produziert, zum STANDARD. Auf eine Quote möchte er sich nicht festlegen, nur so viel: "Es wäre schön, annähernd den gleichen Marktanteil zu erreichen." Bei Staffel eins, die der ORF ab Jänner 2015 zeigte, waren es im Schnitt 28 Prozent.

ARD zieht später nach

"Vorstadtweiber" ist eine Auftragsproduktion des ORF. Die Verwertungsrechte liegen beim Sender. Wie berichtet teilen sich ORF 1 und Flimmit, die Videoplattform des ORF, die Exklusivität bei der Erstausstrahlung. Die DVD wird bei Hoanzl erst später erscheinen. Mit an Bord ist auch die deutsche ARD mit einem Viertel der Produktionskosten. Staffel zwei soll dort im Mai gezeigt werden.

Die Idee zur Serie sei bereits 2011 entstanden, erzählt Auspitz, als Kathrin Zechner, damals noch vor ihrer Kür zur ORF-Fernsehdirektorin, ihre Pläne lancierte: "Sie wollte so etwas wie "Desperate Housewives" auf Österreichisch." Bis zum Drehbeginn 2014 vergingen drei Jahre.

Wie lange sich das Material für Ideen filetieren lässt, kann Auspitz nicht sagen: "Es können drei, vier, fünf oder sechs Staffeln sein." Einen Vertrag gebe es derzeit nur für Staffel drei. Drehbeginn ist im Herbst, sendefertig soll sie im Herbst 2017 sein. Das Begehren nach schneller Fertigung sei groß und aus ökonomischer Sicht verständlich, nur: "Wir müssen die Qualität halten."

Geht es nach ORF-Direktorin Zechner, sollen es noch viele Jahre mit dem Team, der "Vorstadtfamilie", werden. Und mit ihr: "Ich bin gerne die Vorstadtmutter." (Oliver Mark, 25.2.2016)