Wien – "Es gibt keine Verhandlungen", sagt Ernst Eichinger, Sprecher der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), "das Haus wird geschlossen." Es geht um das Flüchtlingsheim Vordere Zollamtsstraße in Wien-Landstraße, derzeit die größte Unterkunft für Asylwerber in der Bundeshauptstadt. 775 Flüchtlinge sind in der "Vozo", die vom Roten Kreuz betrieben wird, untergebracht. Beim Roten Kreuz geht man davon aus, dass es noch einen Verhandlungsspielraum gebe. "Den gibt es nicht", heißt es dazu bei der BIG.

Spätestens Ende Mai soll das Heim geschlossen werden. Das Haus soll umgebaut werden, die Universität für angewandte Kunst wird hier untergebracht werden. Deren Haus muss generalsaniert werden, daher sei eine Übersiedlung notwendig.

Leihvertrag

Der Vertrag für die Flüchtlingsunterkunft wurde bereits einmal verlängert, nun soll definitiv Schluss sein. Die juristische Konstruktion hinter der Nutzung ist ein Leihvertrag, der noch bis 31. Mai läuft. Zu zahlen sind lediglich die Betriebskosten.

Der Fonds Soziales Wien, der für die Unterbringung von Asylwerbern zuständig ist, hat sich bereits auf die Suche nach Ersatzquartieren gemacht. "Wir prüfen laufend Quartiere", sagt ein Sprecher. Zwei neue Großquartiere mit 750 Plätzen in Liesing und 600 in Floridsdorf werden derzeit besiedelt, daneben wurden mehr als 20 kleinere Quartiere in Betrieb genommen. In Wien befinden sich 20.700 Asylwerber in der Grundversorgung, 45 Prozent davon sind in privaten Quartieren untergebracht. (völ, 25.2.2016)