Hirscher unterwegs auf dem Eislaufplatz in Hinterstoder.

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Geschlagen nur von Pinturault.

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Hinterstoder – Marcel Hirscher hat den Auftakt in das dreitägige Weltcup-Wochenende in Hinterstoder erfolgreich gestaltet. Im Riesentorlauf musste sich der Salzburger am Freitag nur dem derzeit überragenden Franzosen Alexis Pinturault geschlagen geben. Hinter dessen Landsmann Thomas Fanara wurde Henrik Kristoffersen Vierter. Für den Gesamtweltcup rechnet sich der Norweger keine Chancen mehr aus.

Hirscher, nach dem ersten Durchgang Vierter, ließ im zweiten Lauf die zweitbeste Zeit folgen und fixierte so seinen 13. Podestplatz in dieser Saison. Im Gesamtweltcup baute er seinen Vorsprung auf Kristoffersen von 173 auf 203 Punkte aus. In der RTL-Wertung liegt er 151 Zähler vor Pinturault, der auch während einer im zweiten Durchgang nicht fehlerfreien Fahrt nie Zweifel aufkommen ließ, den Sieg noch verspielen zu können.

"Das absolute Maximum heute"

"Für mich war der zweite Platz das absolute Maximum heute. Alexis hat uns den perfekten Riesentorlauf-Schwung gezeigt", streute Hirscher dem Gewinner Rosen. "Für mich persönlich habe ich gesehen, dass ich nicht die absolute Topform habe, die ich schon gehabt habe." Er habe vor dem Zielhang in den zwei Durchgängen jeweils den gleichen Fehler gemacht, dennoch wäre Pinturault uneinholbar gewesen. "Der kann im Moment machen, was er will."

Für den Franzosen war es im 142. Weltcup-Rennen der 13. Sieg. Der 24-Jährige hatte vor zwei Wochen im japanischen Naeba ebenfalls einen Riesentorlauf gewonnen, in der Vorwoche holte er sich mit dem Tagessieg in der Chamonix-Kombination die kleine Kristallkugel in dieser von vielen ungeliebten Disziplin. Schon in Kitzbühel hatte er die Kombi für sich entschieden.

Eisige Trinkl-Piste

Der Halbzeit-Führende erklärte, dass er im Finale nicht mehr mit einem glücklichen Ende gerechnet habe. "Es war unerwartet. Nach meinem schweren Fehler vor dem Flachstück habe ich nicht mehr daran geglaubt", meinte der nunmehr vierfache Saisonsieger. Die Hannes-Trinkl-Strecke habe sich extrem unfreundlich präsentiert. "Es war wirklich eisig und wirklich hart. Ich glaube, es war im zweiten Durchgang sogar noch ärger als im ersten."

Hirscher gab sich demonstrativ zufrieden mit dem Ergebnis. "Es sind wieder 80 Punkte für den Gesamtweltcup, wieder 80 Punkte für den Riesentorlauf-Weltcup." Kristallkugel-Rivale Kristoffersen, der im Zielraum zunächst sichtlich frustriert war, meinte anschließend, das Thema Gesamtweltcup sei für ihn nun erledigt. Hirscher wollte dem aber keinen Glauben schenken. "Ich kenne die Taktik. Es ist sicherlich viel zu früh, irgendetwas als fix zu bezeichnen, das wissen wir alle gemeinsam."

Kvitfjell für Hirscher kein Thema

Der Annaberger sagte, er werde noch acht Rennen in dieser Saison bestreiten. "Noch zwei in Hinterstoder, drei in Kranjska Gora und drei beim Weltcup-Finale in St. Moritz. Das heißt, dass ich die Rennen in Kvitfjell auslasse", erklärte er. In Norwegen hätte für ihn die Option bestanden, einen weiteren Super-G zu fahren.

Als zweitbester ÖSV-Läufer blieb Philipp Schörghofer mit Platz 14 vor 11.250 Zuschauern unter den eigenen Erwartungen. "Ich will nicht immer dastehen und 15. Plätze erklären müssen. Es ist schade, weil ich im Training richtig gut drauf bin, aber Training interessiert keinen Menschen", sagte der 33-Jährige Routinier.

Manuel Feller kam auf Position 16, ebenfalls Weltcup-Punkte holten Christian Hirschbühl auf Rang 25 und Christoph Nösig, der 27. wurde. Am Samstag (12.30 Uhr) findet in Hinterstoder ein Super-G statt, am Sonntag (9.30/12.30 Uhr) steht ein weiterer Riesentorlauf an. (APA, 26.2.2016)