Jamie-Lee Kriewitz stand beim Halbfinale der Casting-Show 'The Voice of Germany' am 10.12.2015 in Berlin auf der Bühne.

Foto: APA/dpa/Jörg Carstensen

Köln/Stockholm – Die erst 17 Jahre alte Jamie-Lee Kriewitz wird Deutschland beim Eurovision Song Contest vertreten. Mit ihrem Lied "Ghost" konnte sich die Schülerin und "Voice of Germany"-Gewinnerin am Donnerstagabend in Köln beim deutschen Vorentscheid für das ESC-Finale am 14. Mai in Stockholm bei der Publikumswahl durchsetzen.

Digster On Stage

Im Finale der drei besten der ursprünglich zehn Vorentscheid-Teilnehmer fand sie mit 44,5 Prozent mehr Unterstützung als der Sänger Alex Diehl, der mit seinem "Nur ein Lied" 33,9 Prozent der Stimmen bekam. Dritter mit 21,6 Prozent wurde die Rockband Avantasia mit dem Lied "Mysterie of a blood red rose".

Die Musikrichtungen reichten dieses Mal von mittelalterlichem Mönchsgesang (Gregorian) bis zu aktuellem Pop (Woods Of Birnam) und vom Schlager (Ella Endlich) bis zur Deutsch-Pop-Nummer (Luxuslärm). Selbst Komponist Ralph Siegel war nach einigen Jahren Pause mit der Düsseldorferin Sängerin Laura Pinski mal wieder dabei.

Nur zweite Wahl

Die deutsche Song-Contest-Bewerbung stand heuer zunächst unter keinem guten Stern. Der federführende NDR wollte die Sache ursprünglich im Alleingang entscheiden und Xavier Naidoo in die schwedische Hauptstadt schicken. Nach heftigem Protest machte der Sender jedoch einen Rückzieher und stellte doch wieder zehn Kandidaten zur Wahl.

Eine große Panne hatte es auch im Vorjahr gegeben. Moderatorin Barbara Schöneberger (41) stellte zu Beginn der Show sicherheitshalber klar: "Wir haben eine Regeländerung im Vergleich zum Vorjahr: Der, der gewinnt, muss dann auch tatsächlich antreten." Damit spielte sie darauf an, dass der letztjährige Vorentscheid-Gewinner Andreas Kümmert nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses überraschend erklärt hatte, er könne die Wahl leider nicht annehmen.

Nachrückerin Ann Sophie holte anschließend in Wien keinen einzigen Punkt- ex aequo mit den österreichischen Makemakes, denen der Heimvorteil beim Song Contest in Wien nichts brachte. Heuer probiert es Österreich mit einem französischen Song ("Loin d'ici"), interpretiert von Zoe (19). (APA, 26.2.2016)