Wien – Tausende Fernseher dürften im Laufe des Jahres schwarz bleiben. Die Kabelnetzbetreiber verabschieden sich nämlich bis Ende 2016 vom analogen Kabelsignal. Fernsehen und Radio werden dann nur noch digital ausgestrahlt. Laut Alfred Grinschgl von der RTR sind österreichweit rund 350.000 Haushalte betroffen. Sie sollen nun informiert werden, Startschuss dafür war am Montag eine Pressekonferenz.

Über den genauen Abschaltezeitpunkt entscheiden die Betreiber selbst. Österreichs größter Kabelnetzanbieter UPC startet die Umstellung am 5. April im Süden Niederösterreichs, danach folgen Graz und im Sommer die UPC-Netze in Oberösterreich und Tirol, bevor es in Kärnten und Vorarlberg weitergeht. Erst ganz zum Schluss dreht UPC das Analogsignal in Wien ab. Das werde voraussichtlich um die Jahreswende sein, erklärte UPC-Manager Gerald Schwanzer.

Informationskampagne

Die Wirtschaftskammer und der Digitalisierungsfonds der Regulierungsbehörde RTR finanzieren je zur Hälfte eine rund 240.000 Euro schwere Informationskampagne samt Werbespot und der Webseite digitaleskabel.at/. Zusätzlich dazu verschicken die Kabelbetreiber Briefe an die Kunden und planen Einblendungen auf den analogen Sendern. Kabelkunden wird empfohlen, zu prüfen, ob sie digital oder analog fernsehen.

Analoges Kabelfernsehen gilt seit längerem als Auslaufmodell, die Digitalisierung ging im Gegensatz zu Antenne und Satellit aber langsamer vonstatten. Fernsehen über Satellit und Antenne wird bereits seit 2013 nicht mehr analog, sondern ausschließlich digital ausgestrahlt. "Wir haben uns lange den Luxus geleistet, analog und digital nebeneinander auszustrahlen", sagte Günther Singer, WKO-Spartenobmann und Chef des oberösterreichischen Kabelanbieters Liwest.

Bandbreiten für schnelleres Internet frei

Aus Sicht der Kabelnetzbetreiber bietet die Umstellung Vorteile. Es werden Bandbreiten für schnelleres Internet frei und man kann mehr TV-Kanäle in besserer Qualität anbieten. Für die Kunden gibt es aber einen Nachteil: Für den Digital-Empfang ist entweder ein geeigneter Fernseher mit eingebautem DVB-C-Tuner oder eine zusätzliche Box notwendig. (APA, 29.2.2016)