Hongkong – In Hongkong hat am Montag ein Prozess gegen drei Anführer der Demokratiebewegung 2014 begonnen. Der 19-jährige Joshua Wong und die beiden Studentenführer Alex Chow und Nathan Law müssen sich wegen Teilnahme an ungenehmigten Versammlungen und Anstiftung anderer Demonstranten verantworten.

Durch die "Occupy"-Proteste war das Leben in Teilen Hongkongs gut zwei Monate lang zum Stillstand gekommen. Die Demonstranten hatten damals freie Wahlen des Verwaltungschefs von Hongkong gefordert.

Angeklagte plädieren auf nicht schuldig

Die drei Angeklagten plädierten zum Prozessauftakt auf nicht schuldig. Wong sagte, die Anklage sei "unvernünftig". Gemäß der Anklage wären Schuldsprüche bis zu fünf Jahren Gefängnis möglich. "Wir hoffen weiter auf ein gutes Ende", sagte Wong. "Wir sind friedlich geblieben und haben keine Gewalt angewendet."

Die sogenannten Regenschirm-Proteste, die zeitweise zehntausende Menschen auf die Straße brachten, waren nach mehreren Monaten von den Behörden aufgelöst worden. Die Demokratiebewegung in Hongkong fordert freie Wahlen in der ehemaligen britischen Kronkolonie und jetzigen chinesischen Sonderverwaltungszone. Gemäß einer Wahlrechtsreform sollen die Hongkonger Bürger 2017 erstmals ihren Verwaltungschef wählen, doch behielt sich Peking das Recht vor, die Kandidaten auszuwählen. (APA, 29.2.2016)