Bei der Austria aus Salzburg rollt weiterhin die Kugel.

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Salzburg – Über die Zukunft des mit rund 1,4 Millionen Euro verschuldeten Zweitligisten Austria Salzburg ist am Dienstag entschieden worden. "Eine große Mehrheit der Gläubiger stimmte heute nach über 120 Minuten Verhandlung am Landesgericht Salzburg dem vorgelegten Sanierungsplan zu", verkündete die Austria zu Mittag auf ihrer Website.

Spielbetrieb gesichert

"Hurra, wir leben", titelte der Verein, der nun den Spielbetrieb in der Ersten Liga fortsetzen kann. Die Austria hatte im November einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung gestellt. Eine Mehrheit der rund 100 Gläubiger musste dem Ausgleich zustimmen und auch die Summenmehrheit bilden.

Bei der ersten Tagsatzung am 16. Februar am Landesgericht Salzburg war eine Summenmehrheit nicht zustande gekommen. Die Großgläubiger, vor allem Baufirmen, forderten eine Quote von 40 Prozent. Der Verein hatte zwei Wochen Zeit, um das Angebot nachzubessern.

Kosten außer Kontrolle

Als Insolvenzursache wurden Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Stadionumbau in Maxglan angeführt. Den Gläubigern war im Zuge des Sanierungsplans zunächst eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten worden. Vereinbart wurde nun eine Ausgleichsquote von 25 Prozent.

Nach der Saison steigt der Verein automatisch, also unabhängig vom Spielergebnis, in die drittklassige Regionalliga ab, weil bei einem anhängigen Sanierungsverfahren keine Lizenz im Profifußball erteilt wird. Das sehen die Statuten der Bundesliga vor.

Liga erleichtert

"Die Wettbewerbskontinuität ist wesentlicher Bestandteil jeder Meisterschaft. Deswegen ist es trotz aller Schwierigkeiten wichtig, dass die Meisterschaft der Sky Go Ersten Liga nicht nur mit zehn Clubs begonnen hat, sondern auch mit ebenso vielen endet", sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer in einer Aussendung der Liga.

Die Salzburger sind aber nur die Spitze eines mittleren Eisbergs in der Erste Liga. Auch Austria Klagenfurt, der Kapfenberger SV und der SC Wiener Neustadt werden von finanziellen Problemen geplagt. (APA, 1.3.2016)