Amman – In Jordanien haben die Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben einen Anschlag der radikalislamischen IS-Miliz auf zivile und militärische Ziele vereitelt. Die Extremisten seien in der im Norden an der Grenze zu Syrien gelegenen Stadt Irbid ausfindig gemacht worden, hieß es in einer Erklärung der Sicherheitskräfte, die die amtliche Nachrichtenagentur Petra am Mittwoch verbreitete.

Nach akribischen Ermittlungen sei der Geheimdienst in der Lage gewesen, einen kriminellen und zerstörerischen Anschlag des IS zu verhindern, der auf die Destabilisierung der nationalen Sicherheit gezielt habe. Jordanien gehört der von den USA geführten Allianz an, die gegen den sogenannten "Islamischen Staat" (IS) in Syrien und im Irak kämpft.

Schießereien

Sieben Extremisten seien bei Schießereien getötet worden, teilten die Sicherheitskräfte mit. Auch ein Polizist sei ums Leben gekommen. Die Extremisten hatten sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen in der Nähe eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Irbid verschanzt. Dutzende Spezialkräfte waren an dem Einsatz beteiligt, der am späten Dienstagabend begann und bis zum Morgengrauen am Mittwoch dauerte.

Die Sicherheitskräfte fanden nach den amtlichen Angaben automatische Waffen, Munition und Sprengstoff bei den Extremisten. Diese hätten sich geweigert, sich zu ergeben. "Sie leisteten heftigen Widerstand mit automatischen Waffen", hieß es in der offiziellen Stellungnahme. Die Sicherheitskräfte hätten mit der gebotenen Härte reagiert.

In Jordanien wurden bereits Dutzende Rückkehrer aus dem syrischen Bürgerkrieg vor Gericht gestellt und verurteilt. Die meisten waren Jordanier. Einige von ihnen wurden vom syrischen Al-Kaida-Ableger Nusra Front oder der IS-Miliz angeworben. Seit vergangenem Jahr geht Jordanien verstärkt auch gegen Sympathisanten des IS vor. Seit Beginn des Bürgerkrieges 2011 sind Hunderttausende Syrer nach Jordanien geflohen. Das Land hat bereits mehrfach vor Anschlägen durch IS-Mitglieder gewarnt. (APA,2.3.2016)