Mistelbach – Eine Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach bietet ab 20. März eine Rekonstruktion der steinzeitlichen Anlage von Stonehenge. Gezeigt werden auch Originalfunde, die England bisher noch nie verlassen haben.

Die Präsentation enthält interaktive Elemente und vermittelt dem Besucher einen Eindruck von den gewaltigen Dimensionen der Kultstätte und ihrer Umgebung. Neben der maßstabgetreuen Rekonstruktion in stimmiger Beleuchtung und Visualisierungen wird auch die Stonehenge umgebende Landschaft in ihrer Entwicklung per 3D-Modell erfahrbar gemacht. "Die Steine sind der Knüller", berichtete MAMUZ-Geschäftsführer Matthias Pacher von seinem Eindruck beim Aufstellen am Areal.

Stonehenge gegenübergestellt werden die – 2000 Jahre älteren – Kreisgrabenanlagen in Niederösterreich. Zu sehen ist weiters das Grab eines Bogenschützen, der mit einem Kupferdolch – dem größten bisher auf den britischen Inseln gefundenen – bestattet wurde. Das Kupfer stammt aus den österreichischen Alpen.

Verborgene Landschaften

Kurator der Ausstellung ist Wolfgang Neubauer, Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie, der bereits bei den vergangenen Landesausstellungen in Carnuntum und am Heldenberg eingebunden war.

Neubauer, "Wissenschafter des Jahres 2015", ist mit dem Ludwig Boltzmann-Institut Kooperationspartner der Universität Birmingham im "Hidden Landscapes Project", in dem seit 2010 eine Fläche von 14 Quadratkilometern rund um Stonehenge mit geomagnetischer Prospektion und Bodenradarmessungen untersucht wurde. Die laut Neubauer "sensationellen" Entdeckungen – wie etwa der drei Kilometer von Stonehenge entfernte, noch viel ältere Steinkreis bei Durrington Walls – werden nun erstmals im MAMUZ präsentiert. Der Forscher und Autor Julien Richards stand dem Ausstellungsteam mit seinem Wissen rund um die Kultanlage zur Seite. (APA, red, 6. 3. 2016)