Beatrix Kiddo (Uma Thurman) kennt in "Kill Bill" kein Erbarmen.

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Ellen Ripley (Sigourney Weaver), die Mutter aller Action-Heldinnen, aus "Alien".

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In "Bridesmaids" zeigen die Schauspielerinnen ihr komödiantisches Talent.

Universal Pictures

Am Ende ist Bill tot. Beatrix Kiddo (Uma Thurman) hat ihren Rachefeldzug erfolgreich zu Ende gebracht, sich aller Kontrahenten entledigt und Gerechtigkeit für sich erkämpft. Die beiden "Kill Bill"-Teile, 2003/2004 unter der Regie von Quentin Tarantino entstanden, werden oft dankbar zitiert, wenn es darum geht, über starke Frauenfiguren zu diskutieren.

Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence), die Hauptfigur aus "Die Tribute von Panem", ist ein aktuelleres Beispiel, wenn über eine Neuorientierung klassischer Filmstoffe geredet wird. Man mag darin gar einen Paradigmenwechsel sehen, vor allem was das Actiongenre angeht. Eine Auswertung der University of Southern California ergab jedoch, dass in den 100 erfolgreichsten Filmen des Jahrs 2012, zu denen traditionell auch Action-Blockbuster gehören, Frauen gerade einmal einen Sprechanteil von 30 Prozent hatten.

Noch immer an den Rand gedrängt

Filme wirken aktiv an unserer Wahrnehmung von Welt mit, sie bilden diese eben nicht nur ab. Und es kann nicht als Zufall oder künstlerisches Randdetail abgetan werden, wenn die Filmindustrie sich noch immer mit Hauptrollen für Frauen oder mit Rollen für Frauen über 40 schwertut. Selbiges betrifft natürlich auch sämtliche andere Bevölkerungsgruppen, die medial immer wieder an den Rand gedrängt werden – erinnern wir uns nur an die #OscarsSoWhite-Debatte der vergangenen Wochen.

Es muss nicht immer stark sein

Eingangs erwähnte Beispiele stehen sicherlich für den langsamen Wandel in der Darstellung von Frauen von reinen Objekten zu handelnden Figuren. Ein Blick auf die Ergebnisse der weltweit ersten Studie über Geschlechterrollen zeigt aber unter anderem, dass die Sexualisierung weiblicher Charaktere noch immer zum filmischen Standardprogramm gehört. Das Bild der "starken, autonomen Frau" bildet also noch immer eine Ausnahme. Aber was bedeutet in diesem Zusammenhang überhaupt "starke Frauenfigur"?

Welche Frauenfiguren haben Sie beeindruckt?

Es sollte wohl eher um die Vielfalt weiblicher Charaktere gehen. Eine Vielfältigkeit, derer wir uns anlässlich des Weltfrauentags auch hier im Filmforum annehmen wollen. Egal ob Ellen Ripley (Sigourney Weaver, "Alien" 1979) oder Muriel (Toni Colette, "Muriels Wedding", 1994), Elsa Wiener (Romy Schneider, "Die Spaziergängerin von Sans-Souci", 1982) oder Amy Townsend (Amy Schumer, "Dating Queen", 2015): Welche weiblichen Charaktere haben Sie nachhaltig beeindruckt? Wie schätzen Sie die Veränderung des Frauenbildes im Film ein, welche Regisseurinnen, die in der nationalen oder internationalen Filmszene ihre Spuren hinterlassen haben, fallen Ihnen ein? (jmy, 7.3.2016)