Sieg und Niederlage: Liu Jia.

Kuala Lumpur – Für beide österreichischen Tischtennisteams war bei der WM in Kuala Lumpur im Achtelfinale Endstation. Zuerst mussten sich Österreichs Frauen gegen die Niederlande knapp mit 2:3 geschlagen geben, später verloren die Herren ziemlich deutlich mit 1:3 gegen Hongkong. Den einzigen Punkt holte dabei ausgerechnet Werner Schlager, der Ho Kwan Kit mit 3:2 besiegen konnte.

Fegerl wurde bei den Europameistern von Teamchef Qian Qianli wieder auf Position eins nominiert, gegen Tang Peng glückte dem Niederösterreicher aber nur der Gewinn des Eröffnungssatzes. Danach hatte er gegen die druckvollen Schläge seines Gegenübers nur wenig zu bestellen. Ebenfalls lediglich einen Satz holte Gardos gegen Wong Chun Ting. Und Hongkongs Nummer eins fertigte im letzten Einzel Fegerl sogar 3:0 ab.

Schlager von Schlager

Davor aber hatte das attraktivste Match dieser Begegnung stattgefunden. Der 43-jährige Schlager bekam es mit dem 18-jährigen Ho Kwan Kit zu tun. Als dieser auf die Welt kam, hatte Schlager seine ersten von fünf Olympischen Spielen bereits hinter sich. Letztlich hielt der für die WM nachnominierte Weltmeister 2003 den aufstrebenden Asiaten auch mit seiner Routine nach Abwehr eines Matchballes gerade noch in Schach.

Der Niederösterreicher war 2:0 in Front gegangen. Mit dem 2:0 für Hongkong im Rücken riskierte Ho danach mehr und gewann die nächsten beiden Durchgänge in der Verlängerung. Schlager vergab da drei Matchbälle und lag in Satz fünf 4:7 zurück. Nachdem er sich bei einem Time-out von Coach Qian Tipps geholt hatte, kam er auf, wehrte den Matchball ab und verwertete seinen vierten.

"Keine Schande"

Schlager kam im WM-Verlauf viermal als Nummer drei des ÖTTV-Teams zum Einsatz, Chen Weixing die restlichen beiden Male. Nach einer persönlichen Bilanz von 3:1 resümierte er für sich über das gesamte Turnier gesehen auch zufrieden. "Aber auch die gesamte Mannschaft hat sich hier gut verkauft. Wir haben die extrem schwierige Gruppe überstanden, und gegen Hongkong zu verlieren ist keine Schande."

Die Hongkong-Chinesen bekommen es am Freitag im Viertelfinale mit Japan zu tun. Schweden kam durch ein 3:0 gegen Kroatien weiter, Portugal verhinderte mit einem 3:0 gegen Nordkorea ein Korea-Duell im Viertelfinale. Das Überraschungsteam im Viertelfinale ist England, nachdem es sich in der Gruppe schon gegen Deutschland durchgesetzt hatte. Um den Einzug ins Semifinale geht es gegen Frankreich.

Hauchdünn

Bei den Damen hatten Liu Jia gegen Li Jie und Li Qiangbing gegen Li Jiao mit 3:0-Erfolgen eine 2:0-Führung herausgeholt, Sofia Polcanova gegen Britt Eerland (1:3) und Liu gegen Li Jiao (0:3) mussten aber den Ausgleich zulassen.

Li Qiangbing verlor letztlich das Entscheidungsmatch gegen Li Jie 2:3, wobei sie bei 10:9 im fünften Satz einen Matchball ausgelassen hatte. Während es für die Niederländerinnen noch am Donnerstag (12.30 Uhr MEZ) gegen Titelfavorit China um den Einzug ins Semifinale geht, belegen die Österreicherinnen den geteilten neunten Platz. (APA, 3.3.2016)

Tischtennis-Team-WM, Donnerstag

Herren – Zwischenrunde (Achtelfinale):

Österreich – Hongkong 1:3
Stefan Fegerl – Tang Peng 1:3 (6,-9,-7,-4)
Robert Gardos – Wong Chung Ting 1:3 (-3,8,-4,-11)
Werner Schlager – Ho Kwan Kit 3:2 (6,9,-10,-12,10)
Fegerl – Wong 0:3 (-5,-7,-9)

Österreichs Herren damit geteilter Neunte.

Weitere Ergebnisse: Kroatien – Schweden 0:3, Nordkorea – Portugal 0:3, Polen – England 2:3

Viertelfinali (Freitag): China – Schweden, Portugal – Südkorea, Japan – Hongkong, England – Frankreich

Damen – Zwischenrunde (Achtelfinale):

Österreich – Niederlande 2:3
Liu Jia – Li Jie 3:0 (9,2,10)
Li Qiangbing – Li Jiao 3:0 (6,7,3)
Sofia Polcanova – Britt Eerland 1:3 (-10,-6,10,-7)
Liu Jia – Li Jiao 0:3 (-10,-7,-8)
Li Qiangbing – Li Jie 2:3 (-6,5,-8,6,-11)

Österreichs Damen damit geteilte Neunte.

Weiteres Ergebnis: Rumänien – Nordkorea 0:3

Viertelfinale: China – Niederlande, Singapur – Nordkorea