Als Microsoft vor einem Jahr die Augmented-Reality-Brille "Hololens" präsentierte, sorgte man für großes Staunen bei Beobachtern. Denn während schon länger über eine mögliche VR-Brille für die Xbox spekuliert wurde, hatte man dieses Projekt erfolgreich geheim gehalten. Mittlerweile hat Hololens einige Fortschritte und für neugierige Entwickler vorbestellbar gebracht.

Mit "Meta 2" liefert das Silicon Valley-Start-up Metavision nun allerdings eine Kampfansage. Man verspricht eine AR-Brille, die Hololens in vielen Belangen ausstechen dürfte und zumindest in der Developer-Version deutlich günstiger ist.

Foto: Metavision

Gewagte Ansagen

In einem Werbespot für den neuen Prototypen spart das Unternehmen nicht mit hochtrabenden Ankündigungen. Meta 2 bringt integrierte Positionserfassung und einen Sensor für Handtracking mit, womit man die Interaktion mit virtuellen Gegenständen erlauben will, ohne dass der Nutzer zahlreiche vorgefertigte Gesten auswendig lernen muss. Auf einem hochauflösenden Display soll "eine der fortgeschrittensten optischen Engines" für starke Immersion sorgen.

Dazu ist liegt das "Hologramm"-Sichtfeld des Gerätes mit 90 Grad in der Diagonalen deutlich höher, als aktuell von Hololens geboten wird. Tester schätzten dieses bei der Microsoft-Brille auf 30 bis 40 Grad. Meta 2 mache "die Welt zum Desktop", Augmented Reality bedeute nichts Geringeres als "eine neue Ära des Personal Computing".

Meta

Die Spezifikationsliste liest sich auch dementsprechend eindrucksvoll. Das Display der Brille soll eine Auflösung von 2.560 x 1.440 (QHD) bieten. Die Frontkamera arbeitet mit 720p-Auflösung. Auch ein mit vier kleinen Lautsprechern arbeitendes Soundsystem ist demnach integriert.

Vorbestellung gestartet

Das Unternehmen für Meta 2 hat nun die Vorbestellungen geöffnet. Während Microsoft für die Entwicklerversion von Hololens 3.000 Dollar verlangt, präsentiert sich dieses Gerät mit 949 Dollar geradezu als Schnäppchen. Die Auslieferung soll im dritten Quartal beginnen.

Und Metavision scheint auch zu liefern. So hat Techcrunch kürzlich einen Hands-on-Bericht publiziert, der das langfristige Potenzial des Geräts und ähnlicher Augmented-Reality-Devices zwar kritisch sieht, sich aber sehr positiv zur bisherigen Umsetzung der Brille äußert.

Foto: Metavision

Vorgeschichte

Die erste Generation von Meta war teilweise per Crowdfunding finanziert worden. Im Juni 2013 steuerten Interessenten rund 195.000 Dollar zur Verwirklichung der ersten Entwickler-Ausgabe bei, die schließlich im Januar 2015 ausgeliefert wurde. Mittlerweile hat das Unternehmen einige Investoren gewonnen und konnte Meta 2 bislang ohne monetärer Hilfe aus der Userschaft entwickeln. (gpi, 03.03.2016)