Zürich – Die Schweizer NZZ-Mediengruppe hat im vergangenen Jahr mehr Erträge aus dem Lesermarkt und bei den Business Medien erwirtschaftet und damit die Rückgänge im Werbemarkt kompensiert. Damit verbuchte sie einen Gewinn von 22,2 Millionen Franken (20,47 Millionen Euro). Durch den teilweisen Rückzug aus dem Druckgeschäft sank der Umsatz.

Online-Projekt "NZZ.at"

Mit den Medienkonsumenten erwirtschaftete die Gruppe, die in Österreich mit dem journalistischen Online-Projekt "NZZ.at" aktiv ist, einen Umsatz von 158,4 Millionen Franken und damit ein Prozent mehr als im Vorjahr, wie sie am Donnerstag mitteilte. Verantwortlich für die Entwicklung seien die wachsende Zahl der Abonnenten und die Erlöse aus neuen Produkten, wie beispielsweise "NZZ Geschichte" oder FM1Today.

Rückgänge im Werbemarkt

Die Werbeeinnahmen waren um 2 Prozent rückläufig. Allerdings sind die Zahlen durch die Eingliederung der Werbevermarktung in die NZZ-Mediengruppe nur bedingt mit dem Vorjahr vergleichbar. Die übrigen Erträge stiegen um 6 Prozent.

Deutlich rückläufig war der Druckertrag. Durch den Verkauf der Appenzeller Druckerei und der Schließung des Druckzentrums Schlieren ging er um 26 Prozent auf 43,8 Millionen Franken zurück. Insgesamt erwirtschaftete das Zürcher Medienhaus mit seinen vier Sparten einen Umsatz von 456,4 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es noch 471,1 Millionen Franken.

Rückzug aus dem Druckgeschäft

Der teilweise Rückzug aus dem Druckgeschäft führte jedoch nicht nur zu weniger Umsatz, sondern auch zu tieferen Kosten. So reduzierte sich der Betriebsaufwand gegenüber dem Vorjahr um 16,3 Millionen Franken auf 434,8 Millionen Franken.

Trotz Investitionen in die Publizistik verbesserte sich das Betriebsergebnis daher vor Zinsen und Steuern auf 21, 6 Millionen um 8 Prozent.

Strategischer Fokus auf Publizistik

Das Geschäftsjahr zeige, dass der strategische Fokus auf Publizistik anfange zu greifen. "Diesen Kurs behalten wir bei. Im nächsten Jahr werden wir so insbesondere im Geschäftsbereich NZZ Medienunsere Profitabilität verbessern", wird Konzernchef Veit Dengler in der Presseaussendung zitiert.

Dem rückläufigen Print-Werbemarkt will die Gruppe weiter mit Wachstum im Lesermarkt und dem Ausbau des Geschäftsbereichs Business Medien begegnen. In diesem Jahr nahm der Umsatz in diesem Bereich um 9,1 Millionen auf 40,8 Millionen Franken zu.

Konferenzgeschäft und Architonic

Verantwortlich für den Anstieg ist hauptsächlich das Konferenzgeschäft sowie die Integration des Design- und Architekturportals Architonic. Der Gewinn verbesserte sich trotz gestiegener Kosten um 0,8 Millionen auf 8,4 Millionen Franken.

Mit neuen und verbesserten Digitalangeboten wollen die NZZ Medien und die Regionalmedien der Gruppe weiter wachsen. (APA/sda, 3.3.2016)