"Wenn die Gründerväter der amerikanischen Verfassung diese Diskussion gehört hätten, hätten sie die Unabhängigkeit fallengelassen und König Georg III. unterstützt", twitterte der New York Times-Kolumnist Nicholas Kristof.

Es ging um die TV-Debatte Donald Trump gegen die anderen republikanischen Kandidaten wie Ted Cruz und Marco Rubio.

Rubio, der politisch an sich leicht rechts von Dschingis Khan steht, aber als der "seriöse" Herausforderer gilt, spielte auf die kleinen Hände von Trump an, worauf dieser so antwortete: "Rubio hat mir ja vorgeworfen, kleine Hände zu haben. Schaut euch diese Hände an. Er hat es so gesagt, als ob noch was anderes an mir klein wäre. Ich garantiere euch: Es gibt da kein Problem." Und CNN bringt darauf die Schlagzeile: "Trump defends size of his penis".

Die Entwicklung des amerikanischen politischen Systems, die derlei hervorbringt, ist schwer gestört. Die Degeneration der politischen Debatte auf Brouhaha-Sager, die falsche (und durch schattenhafte rechtsextreme Milliardäre zumindest bei den Republikanern beeinflusste) Kandidatenauslese hat etwas produziert, das verdammt nach Schlammcatchen durchgeknallter Oligarchen aussieht.

Aber in Europa sind wir nur noch ein, zwei Schritte davon entfernt. Die Vulgarisierung der Politik, vor allem durch die rabiate Rechte, ist hier auch schon weit fortgeschritten. (Hans Rauscher, 4.3.2016)