Würdigt nach finnischem Film Noir nun erneut Country- und Westernklänge: Kalle Kalima.

Foto: ACT / Maarit Kytöharju

Seine Affinität für weite Soundlandschaften evozierende Americana-Klänge hat der finnische Jazzgitarrist Kalle Kalima bereits mehrfach unter Beweis gestellt. So wirkte der in Berlin lebende Musiker als Mitglied der Formation Die Glorreichen Sieben des Vorarlberger Schlagzeugers Alfred Vogel nicht nur an dem wunderbar schrägen Neil-Young-Tribute Keep On Rockin‘ In The Free World, sondern auch an der Soundtrack-Hommage Best Of Western mit.

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Nun hat sich Kalima auch auf seinem jüngsten Soloalbum High Noon ganz und gar Country- und Westernklängen verschrieben. Nicht ganz zufällig, gehörte doch auch Kalima einst zu den Heerscharen an Anfängern der Gitarre, denen ihr Musiklehrer zuallererst Cowboysongs beibrachte.

Kalima nähert sich Songs wie dem Titelstück aus Fred Zinnemanns Westernklassiker, Marty Robbins‘ El Paso oder Lenoard Cohens Hallelujah ganz und gar unironisch. Mit allen möglichen Spieltechniken, von dunkel schillernden Akkordflächen und schwebenden Flagolettönen bis zu in wahnwitzigen Bluegrassläufen und Bottleneck-Passagen, fördert er die Schönheit dieser Musik zu Tage. Seine Mitstreiter, Drummer Max Andrzejewski und Bassist Greg Cohen werden beim Wien-Konzert am Dienstag mit in den Sonnenuntergang reiten. (glicka, 7.3.2016)