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Bei den meisten Strafraumfouls ist der Elfmeter schon Bestrafung genug. Die rote Karte und die damit verbundene Sperre versuchen Spieler oft vergebens zu verhindern.

Foto: REUTERS/Dalder

Bereits zur Europameisterschaft 2016 in Frankreich wird sie der Vergangenheit angehören: die Dreifachbestrafung, bestehend aus Elfmeter, roter Karte und automatischer Sperre für das nächste Spiel bei einem Foulvergehen im eigenen Strafraum. Fifa-Präsident Gianni Infantino erklärt die Regeländerung folgendermaßen:

Wenn ein Torhüter oder ein Verteidiger im Strafraum ernsthaft und aufrichtig versucht, um den Ball zu kämpfen, wird es keine rote, sondern nur eine gelbe Karte geben. In anderen Fällen wie grobem Foulspiel, Ziehen oder Stoßen, was nicht der Balleroberung dient, wird es weiterhin eine rote Karte und einen Strafstoß geben.

Selbstredend lässt die Wortwahl "ernsthaft und aufrichtig" in Zusammenhang mit der Balleroberung im eigenen Strafraum einigen Platz für Interpretation auf dem Fußballfeld. Diskussionen mit dem Schiedsrichter werden hier wohl noch intensiver als bisher ausfallen, denn letztlich entscheidet der Unparteiische darüber, ob Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit in ausreichendem Maße vorhanden sind.

Wie finden Sie diese Regeländerung?

Lädt die Neuerung zu härteren Fouls im Strafraum ein, oder halten Sie es für längst überfällig, dass die Mehrfachbestrafung ein Ende findet? Was könnten Ihrer Meinung nach potenzielle Risiken dieser Änderung sein: Greifen geschickte Verteidiger vielleicht dann ein wenig häufiger zur Notbremse im Strafraum, solange es nach einem "ernsthaften und aufrechten Versuch" aussieht, den Ball zu spielen? Ein Strafstoß muss schließlich auch erst einmal verwertet werden. Und spielt man danach zu elft weiter, hat sich die Aktion bei einem verschossenen Elfmeter ja vielleicht sogar gelohnt. (mahr, 8.3.2016)