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Microsoft-CEO Satya Nadell hat einen Plan, um wieder zur unbestrittenen Marktmacht aufzusteigen

Foto: Reuters/Sprich

Lange Zeit war unbestritten, dass Microsoft der wichtigste und stärkste Konzern der IT-Branche ist. Sein Betriebssystem war allgegenwärtig, die Profite hoch. Doch mittlerweile ist die Position des Hegemons geschwächt. Apple dominiert regelmäßig die Schlagzeilen und glänzt mit hervorragenden Quartalszahlen, während Google mit Android den wichtigen Markt der mobilen Betriebssysteme beherrscht. Für seine Strategie, Microsoft wieder zur unbestrittenen Nummer Eins zu machen, soll sich CEO Satya Nadella von den ersten Jahren des Firmenaufstiegs inspirieren haben lassen.

Lizenzen

Wie war Microsoft so groß geworden? Die vielleicht wichtigste Entscheidung des damals jungen Unternehmens war, die Rechte am Betriebssystem "DOS" nicht an IBM zu verkaufen, sondern Lizenzen zu vergeben. Dadurch mussten künftig alle Hardware-Hersteller, die ähnliche Geräte bauten – und IBM selbst – kontinuierlich Geld an Microsoft überweisen. Kombiniert mit den späteren Office-Programmen ergatterte Microsoft eine stetige Einnahmequelle.

Turbulenzen

Jahrzehntelang war dies ein solider Modus, um Microsoft profitabel zu halten. Doch der PC-Markt schrumpft. Immer mehr Nutzer sind nur mehr über Smartphones oder Tablets online, spielen auf Konsolen und sehen keinen Grund, einen neuen Rechner zu kaufen. Auch deshalb hat Microsoft das neue Windows 10 für bisherige Kunden kostenfrei verfügbar gemacht. Damit wird das Geschäftsmodell revolutioniert. Im Zentrum sollen nun die Cloud und das Internet of Things stehen.

Neue Hardware selbst produzieren

Neu ist allerdings, dass sich Microsoft nicht mehr auf externe Partner wie damals IBM verlassen will, sondern selbst die Entwicklung neuer Hardware vorantreibt. Zu sehen ist das etwa mit der Surface-Reihe und – vor allem – mit der Datenbrille HoloLens, die bereits zahlreiche Nachahmer inspiriert hat. Microsoft plant keineswegs, ein neues Apple zu werden, das Hard- und Software aus einem Guss herstellt, analysiert Business Insider: Allerdings sieht sich Microsoft gezwungen, die nächste große Plattform selbst zu erfinden, da Partner wie Dell, HP oder eben IBM mittlerweile Google und Apple hinterhinken.

Dabei ist natürlich alles andere als klar, ob Microsoft damit Erfolg hat. Auch Facebook mischt mit Oculus im Zukunftsmarkt Virtual Reality mit. Magic Leap ist ein unabhängiger direkter Konkurrent zur HoloLens. Doch einen Fehler will Nadella auf jeden Fall vermeiden: Untätig bleiben und einen neuen Markt verpassen – so wie damals den Mobilmarkt. (red, 9.4.2016)