Jerusalem/Tel Aviv – Wegen der Serie von Anschlägen durch Palästinenser plant Israel Gegenmaßnahmen vom Bau von Sperranlagen bis hin zur Schließung bestimmter palästinensischer Medien. Das Maßnahmenpaket sei bei einer Krisensitzung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit Verteidigungsminister Moshe Yaalon sowie Vertretern von Militär, Polizei und Geheimdienst beschlossen worden, berichteten Medien am Mittwoch.
Am Vortag war bei mehreren Attacken in Jerusalem und im Großraum Tel Aviv ein US-Tourist getötet worden. Es gab mehrere Verletzte. Die Anschlagsserie überschattet den Besuch des US-Vizepräsidenten Joe Biden in Israel und bei der Palästinenser-Führung.
Lücken schließen
Beschlossen wurde unter anderem, Lücken in der bestehenden Sperranlage im Bereich Jerusalem zu schließen. In der Gegend von Tarqumiya im südlichen Westjordanland solle ein neuer Sperrzaun gebaut werden, berichtete die "Jerusalem Post". Arbeitsgenehmigungen für Palästinenser aus dem Westjordanland sollten eingeschränkt werden, berichtete der israelische Rundfunk. Palästinensische Medien, die zur Gewalt aufrufen, sollen geschlossen werden.
Mit strengeren juristischen Maßnahmen muss zudem künftig rechnen, wer Palästinensern ohne Aufenthaltsgenehmigung in Israel hilft. Ein 22-jähriger Palästinenser aus Qalqiliya, der den 28-jährigen US-Touristen in Tel Aviv erstach und zehn weitere Menschen verletzte, hatte keine Einreisegenehmigung für Israel. (red, APA, 9.3.2016)