Edward Snowden sprach per Videoschaltung auf der Konferenz Blueprint for Democracy über die FBI-Forderung gegen Apple.

Screenshot: YouTube

Das FBI will Apple dazu zwingen das iPhone des Attentäters von San Bernardino zu entsperren. Nach Angaben der Behörde ist das nur möglich, wenn Apple eine spezielle Version von iOS entwickelt und eine Hintertür für das FBI offen lässt. Laut Whistleblower und ehemaligem NSA-Mitarbeiter Edward Snowden stimmt das nicht.

"Bullshit"

Snowden sprach im Rahmen der Konferenz Blueprint for Democracy der Nonprofit-Organisation Common Cause per Videoschaltung aus Moskau, berichtet "The Intercept". Die Behauptung des FBIs, dass alleine Apple die iPhone-Verschlüsselung knacken kann, sei demnach "Bullshit". Auf Twitter verwies er auf einen Blogeintrag auf der Website der American Civil Liberties Union (ACLU). Dort führt Daniel Kahn Gillmor von der ACLU aus, wie die Behörde selbst die Sicherheitsmechanismen des iPhones umgehen könne.

Common Cause

Schon zuvor hatten Sicherheitsexperten erklärt, dass es verschiedene Möglichkeiten gebe, Zugriff auf die iPhone-Daten zu erlangen. Etwa über das iCloud-Backup, über den Speicherchip des Smartphones oder das Zurücksetzen des Zählers für Passworteingaben. Das alles sei zwar kompliziert und teuer zu bewerkstelligen und könnte das Smartphone auch zerstören, hätte in der Vergangenheit laut Bericht aber schon öfter funktioniert.

Kritik

Der einfachere Weg für das FBI ist freilich, Apple zu zwingen, es selbst zu tun. Darin sehen Apple-Chef Tim Cook, zahlreiche andere Tech-CEOs und Datenschützer jedoch die Gefahr, dass eine derartige Hintertür nicht nur von Behörden, sondern auch von feindlichen Regimes und Hackern ausgenutzt werden könnte. (red, 9.3.2016)