Genf – Im Bürgerkriegsland Südsudan sind nach Uno-Angaben Tausende von Frauen und Mädchen äußerst brutalen Massenvergewaltigungen ausgesetzt. Die Regierung sehe Vergewaltigung als "Entlohnung" für verbündete Kämpfer an, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht in Genf. Oft würden ganze Horden über Frauen herfallen, auch aus den Reihen der Rebellen.

Die Untaten seien wahrscheinlich als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzustufen, da sie systematisch verübt werden und sich jeweils gegen bestimmte ethnische Gruppen richten würden. "Dies ist eine der furchtbarsten Menschenrechtslagen auf der Welt – mit einem massivem Einsatz von Vergewaltigungen als Terrorinstrument und Kriegswaffe – dennoch ist dies mehr oder weniger vom internationalen Radar verschwunden", erklärte der Uno-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein.

Dem Uno-Bericht zufolge wurden 2015 innerhalb von fünf Monaten allein im südsudanesischen Bundesstaat Unity, der wegen seiner Erdölvorkommen umkämpft ist, 1.300 Vergewaltigungen bekannt. Der Ende 2013 ausgebrochene Bürgerkrieg hat bereits Zehntausende Opfer gefordert, rund 2,5 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen. (APA, 11.3.2016)