Tierische Körperpflege: Eine Manguste inspiziert das Ohr eines Warzenschweins auf der Suche nach lästigen Insekten.

A. Plumtre

Kampala – Schweine gelten als besonders kluge Tiere. Das gilt auch für in freier Wildbahn lebende Warzenschweine, berichten Forscher im Fachblatt "Suiform Soundings". (Suiformes ist übrigens die wissenschaftliche Bezeichnung für die Schweineartigen.) Zuerst waren es freilich Touristen, die im Queen Elizabeth Nationalpark in Uganda die erstaunlichen Beobachtungen machten und ihren Augen nicht trauten.

Sie sahen nämlich auf ihren Safaris, wie sich Warzenschweine von Zebramangusten in ihrer unmittelbaren Nähe ganz und gar nicht irritiert zeigten, eher im Gegenteil. Die katzenähnlichen Raubtiere steckten ihre Schnauzen ins Fell der Schweine und kletterten sogar auf den Paarhufern herum. Der Wildschwein-Experte Andy Plumptre, Autor der kleinen Studie, hat den Zweck dieses seltsamen Verhaltens nun erstmals wissenschaftlich beschrieben.

BBC

Außergewöhnliche Partnerschaft

Es handelt sich um eine Form der Symbiose, die man auch von anderen Tierarten im Afrika südlich der Sahara kennt: So etwa fliegen Madenhacker buchstäblich auf Nashörner, Zebras und andere Großsäuger, lassen sich von ihnen am Rücken herumtragen und befreien die Tiere von Insekten und anderen lästigen Parasiten. Den Vögeln schmeckt es, ihren Gastgebern juckt es weniger.

Genau das machen die Mangusten auch bei den Warzenschweinen: Sie holen sich den einen oder anderen Insekten-Snack und wagen sich dabei bis in die Ohren der Schweine vor. "Solche Partnerschaften zwischen verschiedenen Arten von Säugetieren sind sehr rar", sagt Plumptre, "und diese spezielle Partnerschaft zeigt ein besonders großes Vertrauen zwischen den Beteiligten." (tasch, 15.3.2016)