Wien/Linz – Die ÖBB trifft am Tod eines Kleinkindes, das im April des Vorjahres in seinem Kinderwagen von einem Güterzug erfasst und überrollt worden war, keine Schuld. Das berichtet der "Kurier" (Dienstagsausgabe) unter Berufung auf einen Abschlussbericht der Untersuchungsstelle des Verkehrsministeriums. Die Mutter hatte den Kinderwagen auf dem Bahnsteig stehen gelassen und war Zugtickets kaufen gegangen.

Im Dezember war die Kindesmutter zu drei Monaten bedingter Haft verurteilt worden. Laut "Kurier" wird in dem Bericht nun der starke Wind am 8. April 2015 als mögliche Mitursache ins Spiel gebracht. Er könnte mit Geschwindigkeiten von mehr als 40 km/h den Wagen in Bewegung gesetzt haben. Der Lokführer war mit 68 km/h jedenfalls langsamer unterwegs als erlaubt.

Kritisiert wurde, dass es zwar eine Videoüberwachung am Bahnhof gibt, der entscheidende Bereich nicht einsehbar war. Deshalb wurde die Installation neuer Kameras angeregt. Die Hausordnung wurde geändert: In einem eigenen Punkt wurde auf den richtigen Umgang mit Kinderwagen und anderen Gepäckstücken hingewiesen. (APA, 14.3.2016)