Hat in Österreich noch einiges vor: Marcel Koller.

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Einer für alle, alle für einen: ÖFB-Generaldirektor Alfred 'Gigi' Ludwig, ÖFB-Präsident Leo Windtner, Teamchef Marcel Koller und sein Manager Dino Lamberti.

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Es geht aufwärts.

Wien – Marcel Koller bleibt auch nach der Euro 2016 Teamchef des Fußballnationalteams. Der 55-jährige Schweizer und der ÖFB haben sich auf eine Verlängerung des Vertrages bis 2017 geeinigt, bei erfolgreicher Qualifikation für die WM 2018 in Russland bis nach dem Turnier.

Koller ist seit November 2011 ÖFB-Teamchef und hat das Nationalteam auf Rang 10 der Weltrangliste geführt. Unter seiner Leitung gelang souverän die erstmalige sportliche Qualifikation für eine EM-Endrunde. Der bisherige Vertrag läuft nach der EURO (10. Juni bis 10. Juli) aus.

Windtner: "Viel aufgebaut"

"In den viereinhalb Jahren unter Koller ist viel aufgebaut worden", sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner am Dienstag und zeigte sich zufrieden, dass schon knapp drei Monate vor EM-Beginn alle Spekulationen beendet sind. "Wir können uns jetzt voll auf eine optimale Vorbereitung konzentrieren."

"Die Verhandlungen waren kein Kinderkaffeekränzchen, aber wir haben einen fairen Kompromiss geschafft", sagte Windtner und betonte, mit der Verlängerung von Koller sei auch "dem Wunsch von Spielern, Fans und Öffentlichkeit" entsprochen worden. "Jetzt freuen wir uns auf die Fortsetzung unseres Weges."

Erleichteter Koller

Auch Koller selbst war die Erleichterung über die nun erfolgte Zukunftsentscheidung anzumerken. "Es ist sehr gut, dass wir uns so früh gefunden haben, das lässt uns in Ruhe arbeiten und wir können uns auf das Fußballerische konzentrieren", erklärte der Schweizer.

Die bisherige ÖFB-Bilanz des 55-Jährigen steht seit seinem Amtsantritt bei 19 Siegen, 7 Remis und 9 Niederlagen in 35 Partien bei einem Torverhältnis von 60:35. Die jüngsten neun Pflichtspiele wurden allesamt gewonnen.

"Es gibt keinen Grund, auseinanderzugehen"

Für Koller ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht. "Das Team hat weiterhin die Möglichkeit, gut zu spielen, wenn alle fit und bereit sind, den Weg mitzugehen", erklärte der Coach und ergänzte: "Es ist schwierig zu sagen, wo es noch hingehen könnte. Wir sind jetzt Weltranglisten-Zehnter, das ist für Österreich außergewöhnlich, dortzubleiben wird schwierig genug. Doch wir wollen versuchen, den erfolgreichen Weg beizubehalten und nicht aus Nachlässigkeit zurückzufallen."

Koller, dem anfänglich viel Skepsis entgegengebracht worden war, fühlt sich in Österreich und beim ÖFB offenbar sehr wohl. "Wir haben etwas geschaffen, das verbindet. Und wenn es gut läuft, gibt es keinen Grund, auseinanderzugehen", sagte Koller. Über die finanzielle Modalitäten wurden keine Angaben gemacht, der Schweizer gab aber zu: "Geld spielt auch eine Rolle." (APA, red, 15.3.2016)