Fast-Food und Desserts dominieren die Kategorie "Foodporn", Fotos von gesunden Gerichten stauben aber mehr Likes ab.

Foto: https://www.instagram.com/peorg/

Sie sind neben Katzen ein Fixpunkt in der Fotoflut des Internets: Fotos von verlockend zubereiteten Speisen. Das Phänomen ist schon länger als "Foodporn", also "Essensporno", bekannt. Auch in der Fotocommunity Instagram nehmen sie großen Raum in den Streams vieler Nutzer ein, die ihr Essen per Ablichtung mit dem Rest der Welt teilen.

Forscher aus Katar haben die Entwicklung nun etwas genauer untersucht. Und obwohl Foodporn üblicherweise mit fettigen Geschmacksbomben und zuckerreichen Desserts in Verbindung gebracht wird, könnte er sogar zu gesünderer Ernährung beitragen, so die überraschende Erkenntnis laut Technology Review.

Erhebung

Um eine Übersicht zu gewinnen, sammelte man sämtliche Fotos, die Nutzer zwischen November 2014 und April 2015 mit dem "#foodporn"-Hashtag auf Instagram geteilt hatten. Die Gesamtmenge belief sich dabei auf fast zehn Millionen Schnappschüsse aus 222 Ländern.

Für die Stichprobe wurde schließlich die "Nahrungserotik" aus 72 Nationen herangezogen. Von den 1,7 Millionen Usern, die die Bilder hochgeladen hatten, kam der überwiegende Teil aus den USA, auf kontinentaler Ebene dominiert Asien.

Schoko und Co. dominieren

Die populärsten Foodporn-Motive sind laut der Erhebung klassische Desserts wie Kuchen sowie Schokolade und süße Nahrungsmittel wie Nutella. Generell attestieren die Forscher hohes Aufkommen von Zuckerhaltigem und Fast-Food. Hinter Schoko und Co finden sich Pizza, Salate oder auch Burger. Das am häufigsten abgelichtete Getränk ist Kaffee, unter den Spirituosen dominiert Wein.

Selbstkontrolle

Daneben warfen die Forscher auch einen Blick auf die weiteren Hashtags bei den Bildern, um die Einstellung zum jeweiligen Essen einschätzen zu können. Die Hälfte der 50 meist genutzten Tags bezogen sich dabei auf gesunden Lebensstil und Sport. Ein Trend, der vor allem in Australien, Neuseeland sowie West- und Nordeuropa auffiel.

Spannend verlief die Analyse der Reaktionen. Trotz der quantitativen Dominanz von ungesundem Essen schnitten bekömmliche Speisen in Sachen Zustimmung besser ab. Gemessen wurden dafür die Likes pro Foto. Die Wissenschaftler vermuten daher, dass die Instagram-Community in Lifestyle-Belangen eine Art Selbstkontrolle pflegt. Zumindest in reicheren Ländern scheint Instagram-Foodporn dazu anzustiften, sich gesünder zu ernähren. (gpi, 19.03.2016)