Kairo/Rom – Nach dem gewaltsamen Tod des italienischen Studenten Giulio Regeni in Kairo hat der ägyptische Staatschef Abdelfattah al-Sisi Aufklärung zugesagt. Er "verspreche, dass wir alles ans Licht bringen und die Wahrheit herausfinden", sagte Sisi der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" (Mittwoch-Ausgabe).

Die Behörden ermittelten "Tag und Nacht" und arbeiteten dabei eng mit ihren italienischen Kollegen zusammen. Der 28-jährige Doktorand war Ende Jänner in Kairo verschwunden. Zehn Tage später wurde am Rande der ägyptischen Hauptstadt seine Leiche gefunden – mit Spuren schwerer Folter. Nach Angaben des italienischen Innenministeriums waren der Körper und das Gesicht des jungen Manns von Blutergüssen übersät.

Der Italiener, der an der britischen Cambridge-Universität studierte, arbeitete an einer Doktorarbeit über den Aufbau unabhängiger Gewerkschaften in Ägypten. Dazu hatte er auch Kontakt mit der politischen Opposition im Land. Die italienische Regierung und das Europäische Parlament forderten bereits nachdrücklich die Aufklärung des Falls. (APA, 16.3.2016)