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Kriangkrai Techamong ist unter die buddhistischen Mönche gegangen (Symbolbild).

Foto: REUTERS/Samrang Pring

Sein schlechtes Gewissen, sagt Kriangkrai Techamong, hat nun dazu geführt, dass er dem weltlichen Leben abschwört und buddhistischer Mönch wird. Der heute 60-Jährige ist der Hauptakteur der "Blue Diamond Affair", eines Diebstahls vor 27 Jahren, der bis heute für diplomatische Verstimmungen zwischen Saudi-Arabien und Thailand sorgt.

Rückblick: 1989 arbeitet Kriangkrai in Saudi-Arabien als Diener des Prinzen Faisal bin Fahd. Aus dem Schlafzimmer des Prinzen lässt er nachts – in einem leeren Staubsaugerbeutel versteckt – Juwelen im Wert von umgerechnet etwa 17 Millionen Euro mitgehen, unter anderem einen blauen Diamanten mit 50 Karat. Damit flüchtet er in seine Heimat, wird dort aber von Ermittlern der Royal Thai Police rasch ausfindig gemacht und verhaftet. Allerdings konnte er bereits einen Großteil seiner Beute verkaufen. Den noch vorhandenen Rest – ohne den blauen Diamanten – übergeben die thailändischen Behörden Saudi-Arabien, Kriangkrai wird zu fünf Jahren Haft verurteilt. Damit könnte die Geschichte nun zu Ende sein.

Verdacht gegen höchste thailändische Kreise

Allerdings moniert der Prinz, dass die zurückgegebenen Diamanten vollkommen wertlose Imitate seien. In der Folge wirft Saudi-Arabien der thailändischen Polizei vor, bei den Ermittlungen komplett versagt beziehungsweise die richtigen Diamanten selbst eingeheimst zu haben. Im Lauf der Zeit wird der Verdacht sogar auf höchste thailändische Kreise ausgeweitet. Thailand weist das stets zurück.

1990 schickt Riad drei Diplomaten nach Thailand, die der Sache auf den Grund gehen sollen. Sie werden wenig später erschossen in Bangkok aufgefunden – die Einschüsse deuten auf Hinrichtungen hin. Ein saudischer Geschäftsmann, der in Thailand vermittelnd tätig werden sollte, verschwindet spurlos.

Keine Arbeitsvisa für Thailänder

2014 endet ein Prozess gegen fünf Männer – darunter ein Polizist –, die verdächtigt wurden, mit dem Verschwinden des Geschäftsmanns zu tun zu haben, aus Mangel an Beweisen mit einem Freispruch. Bis heute ist dieser Fall ungelöst. Und bis heute hat Saudi-Arabien keinen Botschafter mehr nach Thailand entsandt und hält Reisebeschränkungen nach und von Thailand aufrecht – unter anderem werden keine Arbeitsvisa an Thailänder ausgestellt.

Für Kriangkrai Techamong, der nach zwei Jahren frühzeitig aus der Haft entlassen wurde, war das alles nach eigener Aussage erst der Anfang einer Pechsträhne. Seitdem, sagt er, habe er nur Probleme, und nennt einen Autounfall Anfang des Jahres als Beispiel, bei dem er beinahe sein Leben verlor.

Der Diebstahl damals habe sein Leben zerstört. Am Donnerstag ging er ins Kloster. Er werde seine Familie zurücklassen und als Buße den Rest seines Lebens hier verbringen, verkündete er. Vielleicht bringe ihm das ja wieder Glück. (ksh, 17.3.2016)