Innsbruck/Kufstein – Im Fall der vor mehr als zwei Jahren in Kufstein getöteten 20-jährigen Studentin Lucile K. aus Frankreich gibt es vorerst keine aktiven, direkten Ermittlungsschritte mehr. "Wir haben derzeit keine konkrete Spur", sagte LKA-Chef Walter Pupp bei einer Pressekonferenz zur Kriminalstatistik am Donnerstag in Innsbruck. Der Fall werde aber "lange noch nicht" geschlossen.

Die Ermittlungen im Fall Lucile unterlägen einem für Mordermittlungen "klassischen Zyklus". "Am Anfang gibt es sehr viele Hinweise abzuarbeiten", erklärte Pupp. Dann lässt die Ermittlungsdichte naturgemäß nach, bis sich etwaige neue Ermittlungsansätze ergeben. Und "motivlose Taten" mit einem Zufallsopfer ohne Sozialbezug seien überhaupt die schwersten Delikte, die es zu ermitteln gibt, gab der LKA-Chef zu bedenken.

"Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass wir den Fall noch klären werden", betonte Pupp: "Wir haben eine Menge Personen befragt und jeden Stein umgedreht". Sobald sich ein neuer Hinweis ergibt, können sich neue Ermittlungsschritte ergeben.

Die Leiche der Französin, die aus der Gegend von Lyon stammte und im Rahmen eines Auslandssemesters in Kufstein studiert hatte, war am 12. Jänner 2014 von Polizisten am Ufer des Inns entdeckt worden. Freunde und Studienkollegen hatten die junge Frau als vermisst gemeldet. Todesursache waren laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf.

Taucher fanden schließlich die Tatwaffe im Inn, eine Eisenstange. Die Wertgegenstände der jungen Frau blieben seit damals verschwunden. Auf Hinweise, die zur Klärung des Verbrechens führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt. Auch ein Phantombild wurde nach einer Personenbeschreibung veröffentlicht. (APA, 17.3.2016)