
Obermacho Jürgen im Whirlpool. >>> Wer mag, kann hier die erste Folge von "Machos & Playboys" auf ATV nachsehen.
Manchmal ist Fernsehen so ähnlich wie Fitnesstraining: Man muss sich überwinden. Die anfängliche Abneigung beginnt bei beidem früh: Bei der Körperertüchtigung ist es die Vorstellung, sich in die hüpfende, schwingende, springende, rüttelnde, jedenfalls nicht mehr ruhende Position zu bringen. Beim Fernsehen reichen schon Sendungstitel, um angstähnliche Gefühle zu erzeugen – klare Fälle von Vorstellungspanik. Einatmen. Ausatmen. Wir müssen jetzt stark sein.
Auf ATV begann am Mittwoch "Machos und Playboys". Anders als beim Fitnesstraining wird man davon nicht gesünder. Wenn Ingo Oberhofer seiner Freundin Claudia aufträgt, sie solle vom Dach springen, springt sie, sagt Ingo. Claudia nennt das "sich einem Menschen schenken". Oberhofer sagt, er will keinen "Burgerbomber im Auto" neben sich. Er kann das begründen: "Das Auge fickt mit."
Der steirische Macho und Playboy Jürgen Strassegger sieht das nüchterner: "Ausstrahlung, schöne Augen, Kurven" müsse die Frau haben. Dass die Rundungen an letzter Stelle stehen, ist kein Wunder, denn Brüste hat der Schwimmreifenträger selbst. "Wenn ich nicht finde, dass ich gut ausschaue, würde ich nicht unter die Leute gehen", sagt er und beweist, dass "nüchtern" auch nur ein Wort ist.
Hans Christian Haas ist der fortschrittliche Macho und Playboy: "Ich fühle mich genauso geschmeichelt, wenn ein Mann mich begehrt." In dem Umfeld ist das fast schon beeindruckend. Die Machos tun, was ihr Name sagt, die Frauen gebärden sich, irgendwann ist alles nur noch grauslich. Am Ende: Erschöpfung, Müdigkeit, Erleichterung, dass es vorbei ist. Wie Fitnesstraining. (Doris Priesching, 17.3.2016)