Oslo – Im Prozess um die Haftbedingungen des norwegischen Attentäters Anders Behring Breivik haben Ärzte eine Verschlechterung des Gesundheitszustands des 37-Jährigen durch die Isolationshaft verneint. Berichte aus dem Gefängnis hätten "immer gezeigt, dass sein geistiger Zustand und seine Interaktion mit dem medizinischen Personal vollkommen angemessen waren".

Dies sagte Gefängnisarzt Björn Draugedalen am Donnerstag vor Gericht. Breiviks Verhalten sei "gut, ruhig und ausgeglichen", seine Überlegungen "klar".

Der von Breivik angestrengte Prozess findet seit Dienstag im Gefängnis von Skien rund hundert Kilometer südwestlich der Hauptstadt Oslo statt und soll am Freitag enden. Der Attentäter wirft dem norwegischen Staat vor, ihn mit der Isolationshaft "zu quälen" und "töten" zu wollen. Im Prozess bekannte sich Breivik erneut zum Nationalsozialismus.

Breivik hatte im Juli 2011 zunächst acht Menschen bei einem Bombenanschlag in Oslo getötet und anschließend auf der Insel Utöya 69 Teilnehmer eines Sommerlagers der sozialdemokratischen Jugendorganisation erschossen. Er wurde zur Höchststrafe von 21 Jahren Gefängnis verurteilt und sitzt in Isolationshaft. (APA, 17.3.2016)