Franziska Weisz als Julia Grosz.

Foto: ORF/ARD/NDR/Marion von der Mehden

Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) muss sich im Münsteraner Tatort maßlos über seinen "Vaddern" aufregen. Inga Lürsen (Sabine Postel) hat in Bremen Probleme mit der Tochter. Auch das Privatleben von Alleinerzieherin Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler/Hannover) ist nicht ganz so einfach.

Man darf also gespannt sein, welche Marotten die neue Ermittlerin Julia Grosz, gespielt von der Österreicherin Franziska Weisz, so mitbringt. Am Sonntag feiert sie in Zorn Gottes ihren Einstand. Und was für einen – Understatement ist dafür ein Hilfsausdruck.

Zunächst checkt der der Tatort-Gemeinde schon bekannte Bundespolizist Torsten Falke (Wotan Wilke Möhring) mal undercover, ob am Flughafen Hannover bei der Sicherheitskon trolle alles richtig läuft. Tut es, nur nebenan wird ein Mann umgebracht, und da Falke schon mal da ist, soll er gleich den Mord, mithilfe der Bundespolizistin Grosz, aufklären.

Die hat keine Hobbys, keine ausschweifenden Familiengeschichten, trägt den halben Film bloß ihre Polizistenuniform, spricht kaum das Nötigste, macht einfach ihre Arbeit. Das ist bei all den problembeladenen Kommissaren wirklich angenehmes Tatort-Neuland.

Zu tun gibt es genug, denn blöderweise betreiben die Sicherheitsleute des Airports einen schwunghaften, aber dilettantischen Handel mit illegal Eingeschleusten. Und einer davon, ein Terrorist, plant einen verheerenden Anschlag.

Die Story hat, wenn es menschelnd wird, ein paar Hänger, ist aber dicht und flott erzählt. Ein gelungener Einstand für die Neue, die zum Schluss ihr Geheimnis verrät und Falke kurz so anlächelt, dass man nicht umhin kommt zu denken: Da kann noch was draus werden. (Birgit Baumann, 19.3.2016)