Phil Schiller sorgt mit seiner Wortwahl bei der Vorstellung des neuen iPad Pro für Aufregung.

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Viel Neues hatte Apple am Montagabend zu bieten, wurden doch mit dem iPhone SE und einem kleineren iPad Pro gleich zwei neue Geräte vorgestellt. Und doch wird diese Produktpräsentation so manchen Beobachtern wegen etwas anderem in Erinnerung bleiben: wegen jenen Moments, in dem sich der Konzern ganz gehörig im Ton vergriffen hat.

Auslachen

"Derzeit sind mehr als 600 Millionen PCs in Nutzung, die mehr als fünf Jahre alt sind. Das ist wirklich traurig", versuchte Apples Marketingchef Phil Schiller für das neue iPad Pro zu werben und wurde dafür auch prompt von den Apple-Getreuen im Publikum mit Applaus und Gelächter belohnt. Außerhalb dieser Blase löste dieses Statement aber schnell eine ganz andere Reaktion aus: Kritik.

Umweltmarketing

Da wäre einmal der Umstand, dass sich Apple nur wenige Minuten vor Schillers Aussagen in aller Ausführlichkeit für seine Umweltinitiativen und die Nachhaltigkeit seiner Produkte abgefeiert hatte. Ein gewisser Widerspruch, sind es doch gerade die kurzen Behaltezyklen, die massiv zum Berg an Elektronikmüll und all den damit einhergehenden Problematiken beitragen.

Neuer Tiefpunkt

Für die meiste Aufregung sorgte aber ein anderer Aspekt: Gibt es doch viele Menschen, die sich schlicht nicht alle paar Jahre einen neuen PC leisten können. Sich über ärmere Menschen lustig zu machen sei ein neuer Tiefpunkt für Apple, hält etwa "The Next Web" fest.

Abgehoben

Zu glauben, dass es nur am mangelnden Willen liege, dass nicht alle sofort auf das iPad Pro anspringen, zeige eine reichlich abgehobene Perspektive. Die Realität sei, dass Apples Produkte ganz generell für bedeutende Teile der Weltbevölkerung zu teuer sind. Für viele sei die zentrale Wahl, vor der sie im Leben stehen, eben nicht, ob sie vom iPhone 6 direkt auf das iPhone 6s wechseln sollen, sondern wie sie sich Essen, Wohnung und Krankenversorgung leisten können. (red, 24.3.2016)