Wo Hybrid draufsteht, sind zwei Herzen drin: jetzt auch im RAV4.

Foto: Guido Gluschitsch
Grafik: der Standard
Foto: Guido Gluschitsch

Wien – Benziner, Diesel, Hybrid. Aus diesem Trio kann man mittlerweile wählen beim RAV4, wobei die Hybrid-Version die jüngste Version darstellt und die Nachfrage nach genau dieser die ohnehin schon hohen Erwartungen des Importeurs noch übertrifft. Begründet oder nicht, die Frage stellte sich naheliegenderweise.

Lexusgene

Den ökokorrekten SUV gibt es wahlweise mit Front- und Allradantrieb, der Standard durfte das Topmodell testen, 4WD, Ausstattungsversion Lounge VIP. Gibt's nicht geschenkt, für 38.890 € ist der Wagen aber reichhaltig aufmagaziniert in Richtung entspannter Behaustheit und aktuellster Technik. Die hybride ist 1:1 übernommen vom noblen Konzernbruder Lexus NX 300h. Das bedeutet: 197 PS Systemleistung, 2,5-Liter-Benziner mit 155 PS, E-Motor vorn mit 143 PS, ein weiterer hinten mit 70 PS – der ist dann für den hinteren Teil des Allradantriebs zuständig.

Allrad heißt, es geht auch auf verwegenen Schotterstraßen.
Foto: Guido Gluschitsch

Insofern ist der RAV4 Hybrid ein Baukastensystematiker, Toyota betreibt die Weiterreichung der Technologie quer durch die Baureihen schlau und kosteneffizient, und mit Effizienz schwenken wir ein zum Verbrauchskapitel. 5,0 l / 100 km lautet der Normwert – mit 8,7 l / 100 km in 14 Testtagen lagen wir deutlich darüber.

Stärke Stadtbetrieb

Wir haben extra nachgesehen: Mit dem Diesel-RAV4 kamen wir seinerzeit, das war gegen Ende 2014, auf 7,5 l / 100 km. Dabei lag unser Streckenschwerpunkt für den Hybriden sogar im urbanen Bereich, wo er normalerweise seine Stärken ausspielt.

Foto: Guido Gluschitsch

Wir melden uns freiwillig zum Nachsitzen, sind aber im Testbetrieb nachweislich nur temporär dem Lockruf von Leistungspotenzial und -entfaltung erlegenen. Legt man es nämlich darauf an, ist dieser Toyota ein richtig kräftiger, flotter Typ, dynamisch wie das Design seines Blechkleids. Und da das CVT-Getriebe sechs Schaltstufen simuliert (und mit einem 2,5-Liter-Benziner interagiert), entfällt die nervige Akustik von stufenloser Ausgabe und kleinem Ottomotor weitgehend, auch dies wäre positiv zu vermerken.

Foto: Guido Gluschitsch

Zu den inneren Qualitäten muss man nicht viel erzählen. Der RAV4 ist vielseitig, praktisch, komfortorientiert, wenn auch das Fahrwerk ein wenig knöchern federt. Da allerdings die viele Technik – vor allem die Nickel-Metallhydrid-Batterie – irgendwo untergebracht werden will, fiel der Kofferraum etwas knapper aus als beim Diesel und Benziner: 501 bis 1633 Liter statt 547 bis 1735. Das ist ungefähr ein Tascherl weniger. Nicht weiter schlimm. (Andreas Stockinger, 31.3.2016)

Nachlese:

Toyota Prius: Generation vier

Toyota Mirai: Strom zu Wasserstoff zu Strom

Lexus: Was macht der Wind, wenn er nicht weht