Leiria/Piräus – Österreichs Fußball-EM-Gruppengegner Portugal ist am Dienstag (21.45 Uhr/MESZ) auf Wiedergutmachung aus. Die Portugiesen haben sich am Freitag mit 0:1 zu Hause gegen Bulgarien blamiert. Nun wartet erneut in Leiria der Weltranglisten-Erste Belgien auf Cristiano Ronaldo und Co. Auch Island erhofft sich nach der jüngsten 1:2-Niederlage in Dänemark in Griechenland (19.30 Uhr) eine Steigerung.

Die Portugiesen scheiterten gegen Bulgarien vor allem an ihrer fehlenden Durchschlagskraft. Ein echter Mittelstürmer fehlt der Nummer sieben der Welt, Ronaldo und Nani blieben in der Offensive glücklos. "Wir sind nicht zufrieden mit dem Ergebnis", erklärte Teamchef Fernando Santos, der sein Team gegen Belgien an mehreren Positionen umstellen dürfte.

Die portugiesische Öffentlichkeit fordert "Wunderkind" Renato Sanches. Der 18-Jährige hatte gegen Bulgarien in der Schlussviertelstunde debütiert. Die Erwartungen an den zentralen Mittelfeldspieler von Benfica Lissabon sind groß – für viele zu groß. "Man hat das Gefühl, dass das Team nur noch Renato Sanches ist", kritisierte Augusto Inacio, Direktor beim Stadtrivalen Sporting.

Kein zweiter Test für Ungarn

Im Mittelfeld ist der Konkurrenzkampf groß – größer als im Sturmzentrum, in dem ein echter Torjäger fehlt. Superstar Ronaldo, der gegen Bulgarien einen Elfmeter verschoss, kommt lieber über außen. Einzige Option scheint derzeit Eder vom französischen Erstligisten Lille. Monaco-Flügelspieler Bernardo Silva ist sich vor dem Belgien-Spiel bewusst: "Das ist die letzte Chance, um den Teamchef zu überzeugen."

Island kickt in Griechenland. In Dänemark präsentierte sich Österreichs abschließender EM-Gruppengegner bei einem Doppelschlag von Nicolai Jörgensen kurz nach der Pause (50., 54.) defensiv verwundbar. Für Islands erste Garnitur war es die vierte Niederlage in Folge. Bei drei Tests zu Jahresbeginn wirkten kaum international tätige Akteure mit.

In Piräus wird das Trainerduo Lars Lagerbäck/Heimir Hallgrimsson dagegen erneut eine reine Legionärsauswahl aufbieten. Eine Abkehr vom gewohnten 4-4-2-System ist nicht zu erwarten. Die Isländer haben sich drei Tage in Griechenland auf das Duell mit dem nicht für das Turnier in Frankreich qualifizierten Europameister von 2004 vorbereitet.

Ungarn dagegen verzichtet nach dem 1:1 am Samstag gegen Kroatien im Gegensatz zu den meisten europäischen Teams auf einen zweiten Test. Bernd Storck, der Teamchef von Österreichs EM-Auftaktgegner, argumentierte das auch mit einer besseren Vorbereitung im körperlichen Bereich. Statt eines zweiten Spiels beobachtet der Deutsche das ÖFB-Team am Dienstag in Wien im Test gegen die Türkei selbst vor Ort. (APA, 28.3.2016)