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Nintendo entließ eine Mitarbeiterin, offiziell aufgrund eines Zweitjobs.
Ihren Job bei Nintendo Treehouse ist Alison Rapp ab sofort los. Nintendo beendete das Dienstverhältnis mit der für Kommunikation und Marketing zuständigen Mitarbeiterin. Während Nintendo damit argumentierte, dass Rapp eine Nebentätigkeit vor dem Unternehmen verborgen hatte, die gegen die eigenen Richtlinien verstößt, sieht sich Rapp als Opfer einer Hasskampagne.
Für Veränderungen verantwortlich gemacht
Rapp war in den letzten Wochen im Fokus mehrerer erboster Fans gestanden. Durch ihre Tätigkeit bei Treehouse wurde sie für einige Entscheidungen verantwortlich gemacht, so etwa das Entfernen eines Reglers bei "Xenoblade Chronicles X", der bei der Charaktererstellung die Brustgröße weiblicher Charakter verändern konnte, oder eines Minispiels bei "Fire Emblem Fates".
Obwohl sie an beiden Entscheidungen laut GameInformer gar nicht beteiligt war, wurde ihr viel Aggression entgegen gebracht. Eine Gruppe von Usern, die Rapp der Gamergate-Bewegung zuordnet, schickte daraufhin persönliche Infos und ältere Tweets von ihr an Nintendo. Neben ihrer aufgeschlossenen Haltung zum alten Kinderpornographie-Gesetz in Japan, die von vielen kritisiert wurde, setzten die Hetzer auch einen Nebenjob von Rapp als Druckmittel ein.
Nintendo begründet Entlassung mit Zweitjob
Genau dieser Zweitjob, den sie vor dem Unternehmen verheimlicht hatte, wird Rapp zum Verhängnis. Nintendo begründet die Entlassung nämlich mit diesem Nebenverdienst, der "in Konflikt mit der Unternehmenskultur von Nintendo" stehen würde. Mit den anderen Ereignissen um Rapp hätte die Entscheidung nichts zu tun.
Rapp sieht das jedoch anders und behauptet, dass die zweite Tätigkeit für Nintendo gar kein Problem darstellen würde. Auf Twitter schreibt sie über eine Schmutzkampagne von Spielern und kritisiert die Frauenfeindlichkeit im Spielesektor.
Nintendo habe sie etwa bereits kurz nach der Einstellung gebeten, nicht über "Rape Culture" zu twittern. Da sie dennoch nicht schweigen wollte und auch gegen andere Missstände ankämpfte, wurde sie beim Unternehmen nicht mehr als Sprecherin eingesetzt, behauptet Rapp. (fps, 31.3.2016)