Ramallah – Israelische Soldaten haben die Wohnung der Familie eines palästinensischen Angreifers im südlichen Westjordanland zerstört. Sicherheitskräfte umstellten am Donnerstag in der Früh das Haus in Hebron, wie Zeugen berichteten. Die israelische Armee bestätigte den Vorgang und verwies auf eine Anordnung der Regierung.

Der Palästinenser hatte im Dezember in Hebron einen Israeli mit einem Messer angegriffen. Der Mann starb Wochen später an seinen Verletzungen. Der Angreifer wurde bei der Attacke erschossen.

Wände und Fenster eingeschlagen

Familienmitglieder des Attentäters berichteten, die Soldaten hätten die nicht-tragenden Wände und die Fenster eingeschlagen. Andere Wohnungen im Haus wurden nicht beschädigt.

Die Zerstörung der Wohnsitze mutmaßlicher, verurteilter oder auch getöteter Terroristen ist völkerrechtlich umstritten. Menschenrechtsorganisationen lehnen die Strafmaßnahme als Kriegsverbrechen ab. Israel rechtfertigt sie hingegen als wichtige Abschreckung. (APA, 31.3.2016)