Der Bus fährt bis zum Himmel – zum Funkenfest sogar verstärkt.

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Geht doch! Ein kleiner Spaziergang (Wiener nennen das bereits Wanderung), und schon ist man im Himmel. Pardon, Am Himmel – im Wienerwald nächst des ehrwürdigen Cobenzl. Das Erntedankfest für die Exekutive fiel am Palmsonntag-Wochenende bescheidener aus als beim Kürbisfest im Herbst. Denn die Organisatoren des Vorarlberger Funken-Fests hatten Anreisende gewarnt – und vorgesorgt. Nicht nur für den Funkenflug, den der 14 Meter hoch aufgeschlichtete Holzzylinder versprüht (wenn er lichterloh brennt), sondern vor den profanen Begierden der Parksheriffs.

Sie hatten in der Vergangenheit leichtes Spiel, weil die Himmel-Besucher Halte- und Parkverbotsschilder frech ignorierten und ihre Autos provokant entlang der Höhenstraße auffädelten. Die Exekutive bedankte sich auf ihre Art und bedachte die zum herbstlichen Kürbisfest angereisten Sünder mit 320 Strafzettel und Anzeigen.

Zwischen Bellevue und Gspöttgraben

Und machte die Causa so zur Chefsache. Bezirkschef Adi Tiller (ÖVP) höchstselbst nahm sich der Sache an und zauberte 140 Abstellplätze aus dem Hut. Die Himmelstraße zwischen Bellevue und Gspöttgraben wurde zur Einbahnstraße erklärt, und gehfaule Himmel-Besucher durften auf beiden Straßenseiten parken. Eigens angeheuerte Einweiser eskortierten die Teilnehmer aus dem sohin geschaffenen Irrgarten.

Landeiern wie uns erscheint das ein bisserl viel des Aufwands. Schließlich ist der Wiener Himmel an Öffis gut angebunden. 37A und 38er fahren hinauf, der 38A wurde ab Heiligenstadt (U4) eigens für das Funken-Fest verstärkt zum Cobenzl geführt. Gut, man muss dann bis zu 15 Minuten zum Himmel gehen, aber das ist quasi (katholische) Tradition: Den Eintritt ins Überirdische muss man sich verdienen. (Luise Ungerboeck, 3.4.2016)