Wien – Knapp fünf Millionen Österreicher haben 2015 laut Media-Analyse (MA) zu Tageszeitungen gegriffen. Die nationale Reichweite betrug damit 68,4 Prozent und blieb gegenüber 2014 (69,2 Prozent) stabil innerhalb der Schwankungsbreite. Signifikante Rückgänge in der Leserreichweite gab es bei den Gratiszeitungen "Heute" und "Österreich", wie es bei der Präsentation der MA-Zahlen hieß.

Reichweite

Größte Tageszeitung ist weiterhin die "Kronen Zeitung" mit 32,0 Prozent Reichweite beziehungsweise 2,335 Millionen Lesern. Die "Krone" blieb österreichweit stabil, in Wien konnte sie signifikant auf 26,8 Prozent (plus 2,5 Prozentpunkte) zulegen, in Salzburg sank die Reichweite indes deutlich auf 33,9 Prozent (minus 4,2). Die Zeitung liegt damit hinter dem regionalen Konkurrenten "Salzburger Nachrichten", der es im Stammbundesland auf 35,4 Prozent brachte. "Dass wir in Wien der Gratiskonkurrenz mit einem signifikanten Reichweitenplus die Stirn bieten konnten, freut uns besonders", sagte der für die "Krone" verantwortliche Mediaprint-Geschäftsführer Gerhard Riedler.

"Heute" auf dem zweiten Platz

Die Gratiszeitung "Heute" liegt in der aktuellen Media-Analyse auf Platz zwei hinter der "Krone": Mit 12,9 Prozent Reichweite und 938.000 Lesern erreichte das Blatt von Eva Dichand allerdings signifikant weniger Leser (minus 0,9 Prozentpunkte) als 2014. In Wien fiel der Rückgang mit 3,1 Prozentpunkten auf 32,3 Prozent sogar recht deutlich aus. Dahinter landete die "Kleine Zeitung" mit konstanten 11,5 Prozent Reichweite und 835.000 Lesern. Einen signifikanten Rückgang von 1,1 Prozentpunkten auf 8,4 Prozent Reichweite und 616.000 Leser gab es bei der Gratiszeitung "Österreich". Die Leserschaft des Blattes ging vor allem in Wien (minus 2,4) und Oberösterreich (minus 2,9) statistisch merkbar zurück.

Von "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner kam deshalb am Donnerstag Kritik an der Media-Analyse. Er machte eine Umstellung von Face-to-face-Befragung auf Internetumfrage für das Abschneiden seines Blattes verantwortlich. "Die neue Befragungsmethode führt dazu, dass wichtige Zielgruppen – vor allem jüngere, urbane und mobile Leser – offensichtlich nicht mehr ausreichend erreicht werden", erklärte Fellner.

15.554 Interviews in zwölf Monaten

Für die Erhebung der Media-Analyse wurden 15.554 Interviews im Zeitraum Jänner bis Dezember 2015 gemacht. Nach einer Methodenumstellung 2014 sind die Zahlen von 2015 erstmals wieder mit den Vorjahreswerten vergleichbar. Signifikanten Änderungen im nationalen Tageszeitungsmarkt gab es dabei noch bei den "Oberösterreichischen Nachrichten" mit 5,0 Prozent (minus 0,5 Prozentpunkte) und den "Salzburger Nachrichten" mit 3,2 Prozent Reichweite (minus 0,7 Prozentpunkte).

Stabil innerhalb der Schwankungsbreiten blieben der "Kurier" mit 8,3 Prozent Reichweite, DER STANDARD mit 5,4 Prozent, "Die Presse" mit 4,0 Prozent, die "Tiroler Tageszeitung" mit 3,7 Prozent, die "Vorarlberger Nachrichten" mit 2,3 Prozent, das "Wirtschaftsblatt" mit 1,1 Prozent und die "Neue Vorarlberger Tageszeitung" mit 0,5 Prozent. Die "Tiroler Tageszeitung" verbuchte in ihrem Heimatbundesland einen signifikanten Rückgang um 4,4 Prozentpunkte und landete bei 42,9 Prozent Reichweite.

"News" stabil, Verluste für "TV-Media" und "Red Bulletin"

Im Magazinbereich konnte das Wochenmagazin "News" seinen Abwärtstrend stoppen und hielt im Umbaujahr 2015 bei stabilen 5,8 Prozent Reichweite und 421.000 Lesern. Einen signifikanten Rückgang gab es bei der Programmzeitschrift "TV-Media", die auf 10,2 Prozent Reichweite (minus 0,7) kam, einen statistisch merkbaren Zuwachs verbuchte "E-Media" mit 2,9 Prozent (plus 0,8). Das ebenfalls zur News-Gruppe gehörende Magazin wechselte im Vorjahr von 14-tägiger auf monatliche Erscheinungsweise. Für "Geo" wies die MA mit 6,8 Prozent Reichweite einen signifikanten Rückgang von 0,7 Prozentpunkten aus, für das "Red Bulletin" 10,5 Prozent und ein signifikantes Minus von 2,1 Prozentpunkten.

Innerhalb der Schwankungsbreiten bewegten sich "Servus in Stadt & Land" mit 12,6 Prozent Reichweite, die "Ganze Woche" mit 10,3 Prozent, "Woman" mit 6,0 Prozent, die "ORF-Nachlese" mit 5,7 Prozent, "Profil" mit 4,8 Prozent, der "Gewinn" mit 3,3 Prozent, der "Trend" mit 3,0 Prozent, das "Sportmagazin" mit 2,9 Prozent, der "Wiener" mit 1,9 Prozent und die Wiener Stadtzeitung "Falter" mit 1,4 Prozent.

Bei den regionalen Wochenzeitungen erreichte die Regionalmedien Austria (RMA) mit ihren Titeln 48,7 Prozent der Österreicher beziehungsweise 3,55 Millionen Leser. Die "NÖN" kamen auf 7,3 Prozent Reichweite (533.000 Leser) und verzeichneten mit minus 0,7 Prozentpunkten einen signifikanten Rückgang.

Die gesamten Daten der Media-Analyse sind hier abrufbar. (APA, 31.3.2016)