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Ein Löwe floh aus dem Reservat von Nairobi, attackierte einen Menschen und wurde erschossen.

Foto: Reuters

Nairobi – Scharfe Kritik üben Natur- und Landschaftsschützer in Kenia an einem neuen Straßen- und Gleisbauprojekt, das vom Flughafen zur Innenstadt Nairobis führen soll, dabei aber ein auf dem Stadtgebiet gelegenes Naturreservat durchschneidet. Das Vorhaben gefährde dort die Tierwelt, den Viehbestand und Menschen, lautet die Warnung, nachdem diese Woche binnen 48 Stunden zwei Löwen getötet wurden, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag berichtete.

Wildtier-Ranger erschossen demnach am Mittwoch einen männlichen Löwen namens Mohawk. Das Tier sei aus dem Nairobi-Nationalpark geirrt und habe einen Bewohner angegriffen und verletzt. Am nächsten Tag hätten Ranger im Zuge einer Suchaktion den Kadaver eines weiteren Löwen gefunden, der südlich von Nairobi getötet worden war.

"Früher flohen die Löwen nicht"

Naturschützer sagen laut Reuters, das Straßenprojekt beeinträchtige das Verhalten der Tiere und führe dazu, dass die Großkatzen vermehrt aus dem Reservat ziehen auf der Suche nach ruhigeren Jagdgefilden. "Bevor die Bauarbeiten in dem Park begannen, flohen die Löwen nicht; das weist darauf hin, dass der Lärm und die Sprengarbeiten ihr Verhalten beeinflussen", sagt Robert Ndetei vom WWF in Nairobi. In dem Nationalpark leben etwa 35 Löwen; in ganz Kenia sind es noch rund 2.000. (spri, 1.4.2016)