Wien – Casinos-Chef Karl Stoss versprach am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz einen "Blick durch das Schlüsselloch". Tatsächlich konnte er für die Spielbanken in Österreich und für die Lotterien operative Rekordergebnisse präsentieren. Die Auslandstochter Casinos Austria International und die Automatensalons sind aber defizitär. Der gesamte Glücksspielkonzern setzte 3,59 Milliarden Euro um, etwas weniger als 2014 (3,61 Milliarden). Das Betriebsergebnis stieg von 69,2 auf 100,5 Millionen Euro.

Vor allem im Inland rollte die Kugel rund: Die zwölf Spielbanken spielten mit 311 Millionen Euro die höchsten Umsätze ihrer Geschichte ein, der Jahresüberschuss stieg von knapp 17 Millionen auf 20 Millionen Euro. Gewachsen ist auch die Besucherzahl. "Alleine am Standort Wien, dem größten in Österreich, waren 600.000 zu Gast", so Stoss. Bezahlt gemacht habe sich der neu eingerichtete VIP-Raum für "hoch spielende Gäste" aus dem asiatischen und arabischen Raum. "Die Investitionen haben sich in zwei Monaten amortisiert", so Stoss.

Investitionen haben sich ausgezahlt

Ausgezahlt hätten sich auch die Investitionen in bestehende Standorte. In den Umbau am Salzburger Standort Schloss Kleßheim wurden sieben Millionen investiert, in Graz im Hinblick auf das Verbot des kleinen Glücksspiels in Wien mehr Automaten aufgestellt. Erstmals seit 24 Jahren wurde in Österreich mit Zell am See ein neues Casino eröffnet. "Heuer werden wir an die 30 Millionen Euro investieren", so Stoss. Große Sprünge plant er 2016 aber nicht, ist doch der Einstieg der neuen Eigentümer frühestens mit Ende 2016 unter Dach und Fach. Novomatic hat Kaufverträge für 39,48 Prozent der Casag und 23,11 Prozent der Lotterien unterschrieben, jedoch mit aufschiebender Wirkung. Die tschechische Sazka Group hält indirekt bereits 11,35 Prozent an der Casag.

Stoss, dessen Vertrag Ende 2017 ausläuft, würde auch unter den neuen Eignern "sehr gerne" Casinos-Chef bleiben. (rebu, 1.4.2016)