Rom – Der Aufsichtsrat der börsennotierten italienischen Bank Banco Popolare hat eine Kapitalaufstockung in Höhe von einer Milliarde Euro beschlossen. Damit soll die Kapitaldecke in Hinblick auf eine Fusion mit Banca Popolare di Milano (BPM) gestärkt werden. Die Fusion wird zur Gründung des drittgrößten Kreditinstituts Italiens führen.

Die Kapitalaufstockung soll bis Sommer starten, wie italienische Medien berichteten. Sie wird von der Mailänder Investmentbank Mediobanca, von der Bank of America und von Merrill Lynch garantiert. Das fusionierte Institut solle seinen Hauptsitz in Mailand und Verona haben. Durch die Fusion entsteht eine Bank mit einer Bilanzsumme von 171 Milliarden Euro und 25.000 Beschäftigten. Sie wäre nach Intesa Sanpaolo und der Bank-Austria-Mutter UniCredit die Nummer drei des Landes.

Die norditalienische Bank Ubi Banca hat indes Fusionspläne bestritten. "Es gibt keinerlei Schritt in diese Richtung", sagte das Aufsichtsratsmitglied von Ubi Banca, Victor Massiah. Zuletzt waren Gerüchte über eine mögliche Fusion zwischen dem Geldhaus und der toskanischen Problembank Monte Paschi di Siena (MPS) kursiert.

Die Regierung von Premier Matteo Renzi hat vor zwei Wochen im Parlament eine Reform der Genossenschaftsbanken unter Dach und Fach gebracht. Die Maßnahmen sollen Fusionen und Übernahmen in der Branche erleichtern. Die Regierung will damit die Gesundung des Bankensektors vorantreiben, der auf einem Berg fauler Kredite im Volumen von rund 200 Milliarden Euro sitzt. (APA, 2.4.2016)