Foto: APA/FPÖ/ROBERT LIZAR

Schöner Erfolg für Norbert Hofer auf Puls 4: Beim Punkt "Vertretung im Ausland" landete er knapp auf Platz zwei hinter Irmgard Griss.

Wobei noch zu klären wäre, welches Land Hofer gegebenenfalls im Ausland vertreten würde. Leichte Unsicherheiten könnten entstehen, wenn man Hofers Foto vom FP-Akademikerball der schlagenden Burschenschafter betrachtet, wo er eine schwarz-rot-goldene Halsbinde trägt. Ja, gut, das ist nicht die aktuelle deutsche Flagge, sondern das sind die Farben der "Urburschenschaft" von 1815, aber die war stramm deutschnational.

Wenig Zweifel bleiben, wenn man sich die grundsätzlichen Texte von Hofers schlagender Burschenschaft Marko-Germania Pinkafeld ansieht: Die Marko-Germanen kennen da "keine Berührungsängste mit dem Begriff ,deutsch'" und wollen sich für das "deutsche Volkstum" einsetzen. Unbeschadet ihres Bekenntnisses zum selbstständigen Staat Österreich sieht die Burschenschaft "das deutsche Vaterland unabhängig von bestehenden staatlichen Grenzen". Konsequenterweise "lehnt die Burschenschaft die geschichtswidrige Fiktion einer ,österreichischen Nation' ab", die "seit 1945 in den Gehirnen der Österreicher festgepflanzt" worden sei.

Wie steht der österreichische Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer zum "deutschen Vaterland" und zur österreichischen Nation? Das sollte man ihn bald fragen.(Hans Rauscher, 4.4.2016)