Bild nicht mehr verfügbar.

Obwohl er weit zurückliegt, fliegen Bernie Sanders die Spendengelder zu. "Das Narrativ, dass es unmöglich ist, Clinton noch zu besiegen, hat Sanders-Unterstützer bisher nicht aufgehalten. Sie glauben es einfach nicht", sagt Lawrence Noble vom Campaign Legal Center.

Foto: APA/AFP/Getty Images/Olsen

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/AFP/Getty Images/Olsen

Kurz vor einer weiteren Vorwahlrunde, diesmal in Wisconsin, sprechen sich immer mehr Prominente aus der US-Filmbranche gegen Hillary Clinton und für Bernie Sanders aus. Und das trotz des klaren Vorsprungs Clintons im Rennen der Demokraten um die Präsidentschaftskandidatur.

"Clinton hat die Tür zum Frieden geschlossen. Die Nato betet sie an wie eine Gottheit": So beschreibt der Hollywood-Regisseur Oliver Stone Clinton auf seiner Facebook-Seite. Clintons Ansichten befänden sich noch immer auf dem Stand der Ära des Kalten Krieges. Stone wirft Clinton in dem Text sogar vor, korrupt zu sein, während er Sanders attestiert, als einziger Kandidat glaubwürdig gegen Korruption vorgehen zu können.

Auch der Oscar-nominierte Schauspieler Mark Ruffalo macht sich für Sanders stark und erläutert die Gründe gemeinsam mit Regisseur Matthew Cooke in einem Youtube-Video mit dem Titel "ReLoveLution". Das Video wurde von Sanders' Büro finanziert und präsentiert den 74-Jährigen als einzigen Garanten für soziale Sicherheit in den USA. Sanders komme in einer "Glaubwürdigkeitskrise" des politischen Systems.

Hollywood mischt oft und gerne in US-Wahlkämpfen mit und gibt Wahlempfehlungen ab, großteils zugunsten der demokratischen Kandidaten. Diesmal ist die Riege in ihren Bekundungen zu den demokratischen Kandidaten allerdings ungewöhnlich gespalten.

Die breite Unterstützung und die Tatsache, dass seine Wahlkampfkasse weiterhin gefüllt bleibt, sind für Sanders der Grund, warum er nicht, wie sonst üblich, mangels Chancen auf die Nominierung aus dem Vorwahlkampf aussteigt. Der "demokratischer Sozialist", wie er sich selbst nennt, hat bereits signalisiert, dass er bis zum Parteitag im Sommer durchhalten will.

Ungewöhnliche Geldflut

Vor allem die Tatsache, dass weiterhin Geld für Sanders fließt, ist sehr ungewöhnlich. Kandidaten, die weit im Rückstand sind, erleiden normalerweise konsequent das Schicksal, dass sich die Geldgeber von ihnen abwenden. Lawrence Noble von der Organisation Campaign Legal Center begründet das im "Wall Street Journal" so: "Das Narrativ, dass es unmöglich ist, Clinton noch zu besiegen, hat Sanders-Unterstützer bisher nicht aufgehalten. Sie glauben es einfach nicht."

Sanders profitiert vor allem von "micro donations" (kleinen Spenden). Anthony Corrado jr., Professor am Colby College in Maine, weist im "Wall Street Journal" darauf hin, dass Sanders bereits mehr Geld aus Kleinspenden lukriert hat als je ein Kandidat zuvor in der Geschichte der US-Wahlkämpfe.

Am Dienstagabend finden Primaries in Wisconsin statt, Bernie Sanders liegt hier in Umfragen vor Hillary Clinton. (Manuela Honsig-Erlenburg, 5.4.2016)