Wien – Die Raiffeisen Zentralbank (RZB), Mutter der börsenotierten Raiffeisen Bank International (RBI), hat nach dem Verlustjahr 2014 im vergangenen Geschäftsjahr wieder ein deutlich positives Ergebnis erzielt. Vor Steuern wird für 2015 ein Gewinn von 737 Mio. Euro (2014: -56 Mio. Euro) ausgewiesen. Das Konzernergebnis drehte von -399 Mio. auf 237 Mio. Euro ins Plus, gab die RZB am Dienstag bekannt.

"Ich bin überzeugt, dass sich diese positive Entwicklung heuer fortsetzen wird", sagte RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner laut Aussendung. Am stärksten zum RZB-Gruppenergebnis beigetragen hat der RBI-Konzerngewinn von 379 Mio. Euro. Die RZB hält an der RBI 60,7 Prozent der Anteile. Der Ergebnisbeitrag der UNIQA von 106 Mio. Euro sei "zufriedenstellend" ausgefallen, heißt es in der Aussendung.

Mehr notleidende Kredite

Die Netto-Kreditrisikovorsorgen gingen gegenüber 2014 um 29 Prozent auf 1,259 Mrd. Euro zurück. Wesentlich dafür waren starke Rückgänge in der Ukraine, Ungarn und bei der RBI AG. Außerhalb der RBI seien im Konzern sogar mehr Kreditrisikovorsorgen aufgelöst als neu gebildet worden. Die NPL Ratio – also das Verhältnis der notleidenden Kredite zu den durchschnittlichen Forderungen an Kunden – ist 2015 um 0,3 Prozentpunkte auf 11,1 Prozent gestiegen. Das Verhältnis der Risikovorsorgen zu den notleidenden Forderungen (NPL Coverage Ratio) hat sich jedoch von 67,1 auf 71,2 Prozent verbessert.

Die Betriebserträge sanken vor allem durch starke Währungsabwertungen, aber auch niedrigere Zinssätze und Volumina, um sieben Prozent auf 5,333 Mrd. Euro. Die Nettozinsspanne ging um 27 Basispunkte auf 2,72 Prozent zurück. Der Zinsüberschuss verringerte sich 2015 um zehn Prozent auf 3,623 Mrd. Euro.

Provisionsüberschuss sinkt

Das Handelsergebnis verbesserte sich durch Bewertungsgewinne aus derivativen Finanzinstrumenten in Russland um 36 Mio. auf 16 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss sank im Jahresvergleich um drei Prozent auf 1,594 Mrd. Euro.

Die Bilanzsumme der RZB ging im Jahresvergleich um 4,4 Prozent auf 138,43 Mrd. Euro zurück – vor allem, weil das Kreditvolumen um neun Prozent gesunken ist.

Der Verwaltungsaufwand wurde um vier Prozent auf 3,17 Mrd. Euro gesenkt, geholfen haben dabei Währungsabwertungen in Osteuropa. Der Mitarbeiterstand wurde um 2.104 Leute auf 55.695 reduziert, die Anzahl der Filialen um 160 auf 2.722. (APA, 5.4.2016)