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Die Feuerpause sei 115 Mal nicht eingehalten worden, berichtete zitierte die russische Nachrichtenagentur Ria. Die Separatisten der armenischen Exklave in Aserbaidschan dementieren.

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Verhandler der OSZE hatten sich am Dienstag auf eine Waffenruhe geeinigt.

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Moskau – Nach den schweren Kämpfen zwischen den Südkaukasusrepubliken Armenien und Aserbaidschan bleibt die Lage in der Unruheregion Berg-Karabach gespannt. Die Konfliktparteien erhöhten die offizielle Opferzahl der Gefechte vom Wochenende auf mehr als 80.

Auf armenischer Seite seien seit Beginn der Kämpfe am Samstag rund 50 Soldaten getötet und mehr als 100 verletzt worden, teilte ein Sprecher aus Berg-Karabach mit. Das Militär in Eriwan hatte zuletzt von etwa 30 Toten berichtet. Aserbaidschan erhöhte die Zahl der eigenen Opfer von 16 auf 31.

Die Konfliktparteien warfen einander am Mittwoch Verstöße gegen die vereinbarte Waffenruhe vor. Das ging aus Erklärungen des aserbaidschanischen Verteidigungsministerium und der Behörden in Berg-Karabach hervor. Auf die Feuerpause hätten sich die Generalstabschefs Armeniens und Aserbaidschans am Dienstag in Moskau mündlich geeinigt, sagte der armenische Verteidigungsminister Sejran Oganjan bei einer Kabinettssitzung in Eriwan.

In Berlin wollte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch mit dem armenischen Präsidenten Sersch Sargsjan über den Konflikt sprechen. Das von Armeniern bewohnte Berg-Karabach hatte sich in den 1990er Jahren von Aserbaidschan losgesagt. Die Führung in Baku wirft Armenien vor, seitdem Teile seines Staatsgebiets völkerrechtswidrig zu besetzen. 1994 hatte ein Waffenstillstandsabkommen einen Krieg zwischen beiden ehemaligen Sowjetrepubliken beendet. Vor wenigen Tagen waren aber erneut heftige Kämpfe ausgebrochen.

Russland gilt als militärische Schutzmacht Armeniens. Es hat Tausende Soldaten in der Südkaukasusrepublik stationiert. Aserbaidschans enger Verbündeter Türkei warnte Armenien mit Nachdruck vor Angriffen. (APA, 6.4.2016)