Brazzaville – In der Republik Kongo sind bei Kämpfen kurz nach der umstrittenen Präsidentenwahl nach Regierungsangaben 17 Menschen getötet worden. Mehr als 50 Mitglieder einer Miliz seien verhaftet worden, hieß es in einer am Mittwoch im staatlichen Rundfunk verlesenen Erklärung.

Am Montag hatten Bewaffnete unter anderem mehrere Polizeistationen angegriffen. Es kam zu heftigen Schusswechseln mit Sicherheitskräften. Die Angreifer forderten nach Angaben von Augenzeugen den Rücktritt von Präsident Denis Sassou Nguesso. Die Europäische Union warnte angesichts der Gewalt vor einer Destabilisierung des Landes.

Wunden des Bürgerkrieges

Unter den Toten sind demnach zwölf Angreifer, aber auch drei Polizisten und zwei Zivilisten. Die Regierung macht die Ninja-Nsilulu-Miliz für die Angriffe verantwortlich. Die Gruppe hatte im Bürgerkrieg (1997–1999) gegen Anhänger von Sassou Nguesso gekämpft.

Am 20. März gewann der seit 1979 insgesamt 32 von 37 Jahren regierende Sassou Nguesso bei Wahlen eine weitere Amtszeit. Unter Protesten der Opposition hatte der Freund Frankreichs und seiner Ölunternehmen zuvor die Verfassung ändern lassen, um sich erneut bewerben zu können. Seine Gegner warfen ihm vor, das Ergebnis des Urnengangs manipuliert zu haben. (APA, 6.4.2016)