In der FBI-Zentrale werden in den vergangenen Stunden einige Schimpfwörter gefallen sein. Kurz nach dem Streit um das Knacken eines iPhones, bei dem sich Apple gegen das FBI wehrte, leistet mit Whatsapp der nächste IT-Konzern Widerstand gegen Überwachung.
Alle Whatsapp-Nachrichten werden künftig verschlüsselt werden, erklärte das zu Facebook gehörende Unternehmen. Das heißt, dass Kommunikationsinhalte von über einer Milliarde Menschen geschützt werden. Das ist gut so. Denn FBI, NSA und andere Überwachungsdienste haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie mit geheimen oder gar illegalen Aktionen unzählige unbescholtene Bürger ausspionieren. Dem muss mit allen legalen Mitteln Einhalt geboten werden. Menschen kommunizieren mittlerweile überwiegend elektronisch. Ein leichter Zugriff auf diese Inhalte wäre so, als ob man in jedem Wohnzimmer und jedem Büro ein Mikrofon installiert hätte.
Das Argument, dass Ermittler bei richterlichem Beschluss auch Telefonate abhören dürfen, schlägt nicht. Denn die Verschlüsselung durch Whatsapp heißt nur, dass die Firma selbst keine Inhalte weitergeben kann. Ein zielgerichteter Zugriff mittels Trojaner – über den hierzulande debattiert wird – ist weiterhin möglich. Außerdem sind Metadaten, also die Info, wer wann wo mit wem gesprochen hat, weiterhin abrufbar – und diese sind für Datenanalysen in der Terrorprävention ohnehin viel wertvoller. (Fabian Schmid, 6.4.2016)