Wien – Nach der durchwachsenen Entwicklung seit dem Frühjahr 2015 gab es auch im ersten Quartal an den Börsen überwiegend Verluste. Zumindest für Anleger aus der Eurozone, denn der Dow-Jones-Index hat zwar seit Jahresbeginn leicht zugelegt, allerdings wurde dieses Plus durch den starken Euro aufgefressen. An den Märkten des Alten Kontinents konnten die schmerzhaften Verluste zu Jahresbeginn, ausgelöst durch Sorgen um die Weltkonjunktur und den zunächst starken Verfall des Ölpreises, bisher trotz der weiteren Ausweitung des Anleihenkaufprogramms der EZB ohnedies nicht aufgeholt werden.
Auffallend im ersten Quartal: Aktienanleger, die auf Unterstützung durch die Notenbanken hofften, haben die Rechnung offenbar ohne den Wirt gemacht. Denn in den Währungsräumen mit der lockersten Geldpolitik, der Eurozone und Japan, stehen die höchsten Verluste zu Buche, während sich die Wall Street wacker geschlagen hat – obwohl sich die US-Notenbank Fed in einer frühen Phase steigender Leitzinsen befindet. Auch der Anstieg des Euro gegenüber dem Dollar war aufgrund der unterschiedlichen Zinszyklen nicht zu erwarten. Im Gegensatz zu zehnjährigen österreichischen Bundesanleihen, die vom geldpolitischen Doping der EZB profitierten und deutliche Kurszuwächse erzielten.
Staatsanleihen und Rohstoffe überraschen
Totgesagte leben anscheinend tatsächlich länger, denn im Rohstoffsektor, im Vorjahr noch ein verlässlicher Verlustbringer, kam es zu einem bemerkenswerten Aufbäumen. Die Edelmetalle Gold und Silber haben zwar noch lange nicht zu ihrem alten Glanz zurückgefunden, brachten aber im ersten Quartal ihren Besitzern trotz der Eurostärke ansehnliche Wertzuwächse. Selbst Rohöl konnte den Schwächeanfall von Februar wieder zur Gänze aufholen. (Alexander Hahn, 7.4.2016)